Donald Trump hat es mal wieder geschafft: In einem beispiellosen Eklat demütigte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj öffentlich im Oval Office. Vor laufenden Kameras warf er ihm vor, nicht dankbar genug für die amerikanische Unterstützung zu sein – als ob Dankbarkeit jetzt die neue Währung der internationalen Diplomatie wäre.
Die Szene wirkte surreal: Ein US-Präsident, der einem Staatschef eines vom Krieg zerrütteten Landes eine Standpauke hält, weil dieser es gewagt hat, nicht mit ausreichend unterwürfiger Begeisterung für Waffenlieferungen zu danken. Selenskyj, dessen Land seit drei Jahren ums Überleben kämpft, wurde plötzlich nicht mehr als Verteidiger der Demokratie betrachtet, sondern als undankbarer Bittsteller. Dass Trump parallel damit drohte, die Ukraine im Stich zu lassen, falls sie sich nicht mit Russland „einigt“, machte das Ganze noch absurder.
Es ist eine gefährliche Verdrehung der Realität. Die Ukraine braucht keine Belehrungen über Dankbarkeit, sondern verlässliche Partner. Während in Kiew jeden Tag Menschen sterben, schien Trump im Oval Office vor allem eines zu tun: seine ganz persönliche Rechnung mit der Welt zu begleichen. Ein alter Mann auf einem Rachefeldzug, der Außenpolitik mit verletztem Ego betreibt.
Zum Glück gibt es noch Stimmen der Vernunft. CDU-Chef Friedrich Merz stellte sich hinter Selenskyj und betonte auf der Plattform X: „Wir dürfen in diesem schrecklichen Krieg niemals Angreifer und Opfer verwechseln.“ Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sicherte der Ukraine die Unterstützung Deutschlands zu. Ein wichtiges Zeichen – denn Europas Sicherheit hängt direkt mit dem Überleben der Ukraine zusammen.
Trump hingegen demonstrierte, dass er nicht das Format eines US-Präsidenten hat. Statt Weitsicht zeigte er Ego, statt Strategie lieferte er Reality-Show-Dramatik. Und die Welt muss sich fragen: Wie soll man mit einem Mann umgehen, der Diplomatie für eine Casting-Show hält und Dankbarkeit zur neuen Leitwährung der Weltpolitik erklärt?
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