Im Vorfeld der Sonderwahl zum US-Repräsentantenhaus in Tennessees 7. Wahlbezirk haben sich die Republikaner alarmiert gezeigt: Die traditionell konservative Hochburg droht überraschend zu kippen. Ex-Präsident Donald Trump rief die Wähler eindringlich zur Unterstützung des republikanischen Kandidaten Matt Van Epps auf und erklärte: „Die ganze Welt schaut auf Tennessee.“
Trump wandte sich am Vorabend der Wahl per Mobiltelefon – gehalten von Kongresssprecher Mike Johnson – an Unterstützer in Franklin, Tennessee, wo Johnson mit Van Epps und führenden Republikanern die letzten Wahlkampfmaßnahmen koordinierte. Die Abstimmung gilt als Stimmungstest mit Blick auf die Zwischenwahlen 2026.
Rennen deutlich enger als erwartet
In Umfragen liegt Van Epps laut einer Erhebung von Emerson College Polling/The Hill nur knapp mit 48 zu 46 Prozent vor seiner demokratischen Konkurrentin Aftyn Behn – ein überraschend knappes Rennen in einem Bezirk, den Trump 2024 noch mit 22 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen hatte.
Behn, demokratische Abgeordnete im Parlament von Tennessee und frühere Aktivistin, tritt gegen Van Epps an, einen ehemaligen Veteranen und Verwaltungschef im Bundesstaat. Die Wahl findet statt, weil der bisherige republikanische Abgeordnete Mark Green seinen Sitz für einen Wechsel in die Privatwirtschaft aufgegeben hatte.
Symbolische Bedeutung über Tennessee hinaus
Selbst ein knapper republikanischer Sieg wäre laut Beobachtern ein Warnsignal für die Partei. Die Demokraten sehen bereits jetzt einen Erfolg darin, dass die GOP gezwungen war, „Millionen auszugeben und sämtliche Ressourcen zu mobilisieren, um einen traditionell sicheren Sitz zu verteidigen“, so Abhi Rahman, Sprecher des Demokratischen Nationalkomitees (DNC).
Trump betonte in seinen Äußerungen, Van Epps sei ein „Gewinner“, während er Behn in bekannter Manier als „linksextreme Christenhasserin“ diffamierte – eine Behauptung, die keinerlei Grundlage hat. „Wie zum Teufel kann man so jemanden wählen?“, fragte Trump rhetorisch.
Große Aufmerksamkeit trotz kleiner Wahl
Die Sonderwahl hat inzwischen nationale Aufmerksamkeit erlangt. Trump kündigte zudem eine telefonische Wahlveranstaltung („tele-town hall“) an, um Van Epps’ Unterstützung zu mobilisieren. Laut Trump sei die Abstimmung „ein großes Zeichen dafür, dass die Republikanische Partei stärker ist als je zuvor“.
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