Kurzfassung?
👉 Nein.
Langfassung?
👉 Nein, aber mit vielen Fußnoten.
Warum das nicht so einfach geht:
🌍 1. Globalisierung ist keine Einbahnstraße – sie ist ein Spinnennetz.
Die USA sind und bleiben in unzählige globale Lieferketten eingebunden. Vom iPhone über Medikamente bis hin zu Solarpanels – viele Produkte bestehen aus Komponenten aus einem halben Dutzend Länder. Die USA können das nicht „einfach so“ ersetzen, ohne massive Verluste an Effizienz, Know-how und – ganz banal – Kosten.
đź§ľ 2. Preisfrage: Wer soll das alles bezahlen?
Wenn Amerika plötzlich alles im eigenen Land herstellen will, steigen:
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Löhne (gut für die Arbeiter),
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Produktionskosten (schlecht fĂĽr Unternehmen),
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und am Ende die Preise im Regal (sehr schlecht fĂĽr die Verbraucher).
Ein iPhone könnte dann – wie Analysten warnen – statt 1.000 $ plötzlich 3.500 $ kosten. Lebensmittel, Kleidung, Technik – alles wird teurer.
🏠3. Produktionskapazitäten: Fehlanzeige.
Selbst wenn man WOLLTE: Viele Industriezweige wurden in den letzten Jahrzehnten ins Ausland verlagert – und mit ihnen auch das Wissen, die Maschinen, die Fachkräfte.
Einfach mal ein paar Halbleiterwerke in Texas hochziehen? Dauert Jahre. Fachkräfte? Fehlanzeige. Stromversorgung? Fraglich. Umweltauflagen? Viel Spaß.
🧠4. Qualität ja – aber zu welchem Preis?
Natürlich könnten die USA viele Produkte in Top-Qualität herstellen. Tun sie auch. Aber oft zu einem Preis, den sich Otto-Normalverbraucher nicht leisten kann. Gerade Haushalte mit geringem Einkommen wären am härtesten betroffen, wenn Alltagsprodukte plötzlich doppelt oder dreifach so viel kosten.
Was ist überhaupt möglich?
Eine Teil-Autarkie – ja, in strategisch wichtigen Sektoren:
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Pharmazeutische Produkte
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RĂĽstung
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Energie (mit Einschränkungen)
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Bestimmte High-Tech-Fertigung (z. B. Chips, Batterien)
Aber: Auch diese Bereiche brauchen Rohstoffe, die die USA nicht haben (z. B. seltene Erden aus China, Kobalt aus dem Kongo). Und hier wird’s dann wieder schwierig.
Fazit:
Vollständige Autarkie ist eine Illusion.
Sie klingt vielleicht patriotisch, stark, unabhängig – aber in der Praxis bedeutet sie oft:
Teurer, langsamer, ineffizienter – und für viele Menschen nicht bezahlbar.
Es ist wie mit einem Schrebergarten: Man kann viel selbst anbauen. Aber das ganze Jahr ĂĽber von eigenem GemĂĽse leben? Wird schwierig ohne Supermarkt, Nachbarn, und einen guten Draht zum Wetter.
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