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Kanadas Premier Carney setzt Zeichen der Souveränität – König Charles kommt vor Trump-Besuch

blazejosh (CC0), Pixabay
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Nur wenige Tage nach dem Wahlsieg der Liberalen hat Kanadas neuer Premierminister Mark Carney in seiner ersten Pressekonferenz zentrale Prioritäten benannt – und dabei gleich zu Beginn ein deutliches politisches Signal gesetzt: König Charles III. wird Ende Mai das kanadische Parlament eröffnen.

„Das ist eine historische Ehre – und sie passt zur Schwere der Zeit“, erklärte Carney am Freitag in Ottawa. Die Einladung an das Staatsoberhaupt wird weithin als strategischer Schachzug verstanden – insbesondere vor dem Hintergrund von US-Präsident Donald Trumps provokanten Aussagen, Kanada könne das „51. Bundesland der USA“ werden.

Carney betonte: „Der Besuch unterstreicht klar die Souveränität unseres Landes.“ König Charles wird am 27. Mai in Ottawa das 45. Parlament eröffnen – ein außergewöhnlicher Vorgang: Zuletzt hatte Königin Elizabeth II. 1977 diese Aufgabe persönlich übernommen.

Treffen mit Trump: „Schwierige, aber konstruktive Gespräche“

Bereits kommenden Dienstag reist Carney zu einem Spitzentreffen ins Weiße Haus – keine Woche nach der Wahl. Im Mittelpunkt stehen die von Trump angedrohten und teils bereits umgesetzten Zölle gegen Kanada sowie die allgemeine Zukunft der bilateralen Beziehungen.

„Meine Regierung wird für den bestmöglichen Deal für Kanada kämpfen“, sagte Carney. Es gehe dabei nicht nur um kurzfristige wirtschaftliche Fragen, sondern um das Verhältnis beider Länder insgesamt. Er erwarte „schwierige, aber konstruktive Gespräche“ mit dem US-Präsidenten.

Carney betonte zudem, dass er Kanadas Beziehungen zu verlässlichen Partnern in Europa und Asien stärken wolle – in Reaktion auf Trumps „America First“-Kurs.

Einheitliches Kanada: Carney reicht Opposition die Hand

Zugleich zeigte sich der Premier um Versöhnung im innerstaatlichen Klima bemüht. Nach einem polarisierenden Wahlkampf rief Carney am Freitag zur Einheit auf: „Es ist Zeit, das Team-Kanada-Trikot überzuziehen und gemeinsam zu gewinnen.“

Er wolle auch mit politischen Gegnern zusammenarbeiten, etwa beim Thema Lebenshaltungskosten und Sicherheit. Besonders die konservative Opposition hatte diese Punkte im Wahlkampf in den Vordergrund gestellt.

Carney kündigte an, offen für eine Nachwahl zur Rückkehr von Oppositionsführer Pierre Poilievre ins Parlament zu sein. Poilievre hatte überraschend seinen Wahlkreis verloren. Ein Abgeordneter aus Alberta kündigte an, sein Mandat niederzulegen, um Poilievre ein „Comeback“ zu ermöglichen. Carney erklärte: „Kein politisches Spiel. Wenn das der Weg ist, stehe ich dem offen gegenüber.“

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