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Kanada-Wahl 2025: Liberale unter Carney überraschend im Aufwind – Trump-Faktor dominiert

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In Kanada sind die Stimmen der vorgezogenen Parlamentswahl am Montagabend noch nicht vollständig ausgezählt, doch erste Ergebnisse deuten auf eine deutliche Wende zugunsten der regierenden Liberalen unter Premierminister Mark Carney hin. Dabei galt die Wahl lange als sichere Sache für die konservative Opposition unter Pierre Poilievre – bis Donald Trump wieder auf der Bühne erschien.

Trump stürzt Konservative ins Chaos

Monatelang führten die Konservativen mit einem Vorsprung von mehr als 25 Prozentpunkten in den Umfragen. Doch Trumps aggressiver Konfrontationskurs gegenüber Kanada, inklusive angedrohter Strafzölle und Äußerungen über eine mögliche Annexion als „51. US-Bundesstaat“, veränderte die politische Lage dramatisch.

Mark Carney, ein ehemaliger Zentralbankchef mit internationaler Erfahrung, übernahm nach Justin Trudeaus Rücktritt die Führung der Liberalen – und positionierte sich erfolgreich als erfahrener Gegenpol zu Trumps Drohungen.

Zwischenbilanz der Wahlergebnisse

Nach Auszählung von 26 der 343 Sitze kommt die Liberale Partei auf 50,8 % der Stimmen und 19 Sitze, die Konservativen auf 39,5 % und 7 Sitze. Kleinere Parteien wie die Neuen Demokraten, die Grünen und der Bloc Québécois konnten bisher keine Sitze gewinnen.

Die entscheidende Frage bleibt, ob die Liberalen eine absolute Mehrheit erreichen oder auf Koalitionspartner angewiesen sein werden.

Kandidaten im Vergleich: Erfahrung gegen Ideologie

Mark Carney, 60, bringt eine Karriere als Banker und internationaler Finanzexperte mit. Er präsentiert sich als pragmatischer Manager in Krisenzeiten – nicht zuletzt durch seine Rolle in der Finanzkrise 2008 und beim Brexit.

Sein Gegner Pierre Poilievre, 45, ein langjähriger Berufspolitiker, setzt auf Deregulierung, Angriffe auf „woke Ideologien“ und massive Kürzungen bei Staatsausgaben. Seine Nähe zu Trump in Tonfall und Inhalten verschreckte jedoch viele Wähler.

Weitere Faktoren im Wahlkampf

  • China und Immigration: Carneys frühere Verbindungen zu China wurden im Wahlkampf kritisch beleuchtet, ebenso die unter Trudeau drastisch erhöhte Einwanderung, die jedoch aufgrund Trumps Einfluss im Wahlkampf an Bedeutung verlor.

  • Klimawandel: Trotz Carneys klimapolitischer Vergangenheit spielte das Thema in der Wahl praktisch keine Rolle – Wirtschaft und nationale Souveränität dominierten.

  • Regionale Dynamik: In Quebec, wo die Unabhängigkeitspartei Bloc Québécois ursprünglich auf Erfolge hoffte, half der Trump-Faktor überraschend den Liberalen.

Fazit:

Kanada hat sich in dieser Wahl nicht zwischen links und rechts entschieden, sondern zwischen Verteidigung der eigenen Unabhängigkeit oder einer Anpassung an Trumpismus.
Mark Carney erscheint vielen Wählern als der kompetenteste Schutzschild gegen eine US-Politik, die Kanada zunehmend als Spielball betrachtet.

Die endgültigen Ergebnisse werden in den kommenden Stunden erwartet.

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