Der Mord an der damals 17-jährigen Maggie Long zählt zu den tragischsten und rätselhaftesten Kriminalfällen im US-Bundesstaat Colorado. Acht Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod bitten Ermittler erneut die Öffentlichkeit um Hinweise – in der Hoffnung, das Verbrechen doch noch aufzuklären.
Maggie Long wurde am 1. Dezember 2017 in ihrem Elternhaus in Bailey – einer kleinen Gemeinde rund 80 Kilometer südwestlich von Denver – lebendig verbrannt, nachdem sie offenbar einen Einbruch unterbrach. Die Täter setzten das Haus in Brand, flüchteten mit Diebesgut – darunter Waffen, Munition, ein Tresor und wertvolle Jadefiguren.
Bis heute ist nicht geklärt, wer die Täter sind – und warum aus einem mutmaßlichen Einbruch eine derart brutale Tat wurde.
💔 Ein Tod, der nie vergessen wurde
Für die Familie Long sind die Wintermonate besonders schmerzhaft: Am 1. Dezember starb Maggie, am 17. wäre ihr Geburtstag, gefolgt von Weihnachten. Ihre Eltern, zwei ältere Schwestern und ein jüngerer Bruder leben seitdem mit einem Verlust, für den es keine Worte gibt.
„Maggie war ein fröhliches, hilfsbereites Mädchen, das große Pläne hatte“, erinnert sich Ermittlerin Audrey Simkins vom Colorado Bureau of Investigation. „Sie wollte an ihrem Geburtstag Essen an Bedürftige verteilen. Ihre Familie und Freunde haben das später in ihrem Namen übernommen.“
An der High School war Maggie Klassensprecherin, Mitglied der Theatergruppe, und spielte die Rolle des Uhrwerks Cogsworth im Stück Die Schöne und das Biest. „Sie hätte Großes erreichen können“, sagt Simkins.
🕵️ Drei unbekannte Männer – und viele offene Fragen
Die Ermittler veröffentlichten Skizzen von drei mutmaßlichen Tatverdächtigen. Doch trotz DNA-Analysen, Beweismitteln und über 20 involvierten Beamten bleibt die zentrale Frage ungeklärt: Wer hat Maggie getötet – und warum?
„Wie kam es zu dieser Eskalation?“, fragt Simkins. „Was passierte genau in diesen letzten Minuten – und warum Maggie?“
Eine erste Theorie, dass es sich um ein Hassverbrechen gegen die chinesisch-vietnamesische Familie gehandelt haben könnte, brachte keine konkreten Hinweise. Dabei galt die Familie in der Community als beliebt und respektiert.
⏳ Kritik an der Anfangsphase der Ermittlungen
Die Familie Long äußerte öffentlich Kritik an der damaligen Polizeiarbeit. Das Sheriff’s Office habe sie anfangs aufgefordert, nicht mit Medien zu sprechen, ein Richter verhängte sogar eine Nachrichtensperre. Ein erster öffentlicher Aufruf der Polizei erfolgte erst sechs Wochen nach der Tat – für viele eine verpasste Chance, Zeugenhinweise zu erhalten.
Simkins, die später in den Fall einstieg, äußert Verständnis für die Kritik:
„Rückblickend lässt sich vieles leicht infrage stellen. Aber wir wissen nicht, welche Herausforderungen die Ermittler damals hatten.“
🧾 Was jetzt zählt: Hinweise
Die Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme führen, beträgt 75.000 Dollar. Jeder noch so kleine Hinweis könnte die entscheidende Wendung bringen.
„Wir glauben, dass irgendjemand da draußen etwas weiß“, sagt Sheriff Tom McGraw.
„Es braucht vielleicht nur eine Person, um diesen Fall zu lösen – und Maggie und ihrer Familie endlich Gerechtigkeit zu bringen.“
🌹 Ein Leben, das nicht vergessen wird
Maggies ältere Schwester Connie fand bei einem Besuch auf Maggies altem Computer einen Brief, den Maggie sich selbst zu ihrem 18. Geburtstag geschrieben hatte. Der zentrale Satz darin:
„Egal, was du später machst – sei einfach ein guter Mensch.“
Ein Satz, der Maggie Longs Wesen vielleicht besser beschreibt als jede Schlagzeile. Und ein Vermächtnis, das auch heute noch berührt.
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