Hier ist eine faire und zugleich kritische Analyse der Bilanz der Austro LBK Parts GmbH zum 31.12.2024, basierend auf den vorliegenden Informationen:
🔍 KURZANALYSE DER BILANZ
1. Unternehmensform & Größenklasse
- Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Einordnung: Mikro-Kapitalgesellschaft – sehr kleine Bilanzsumme und kurze Bilanzstruktur
- Erstes volles Geschäftsjahr: 2024 (Vorjahr war nur ein Rumpfgeschäftsjahr ab 17.08.2023)
📊 Bilanzkennzahlen 2024 (in EUR)
| Posten | Wert (2024) | Wert (2023) |
|---|---|---|
| Bilanzsumme (Aktiva/Passiva) | 8.878,99 | 16 |
| Umlaufvermögen | 8.878,99 | 16 |
| – davon Bankguthaben/Kasse | 5.878,47 | 13 |
| – davon Forderungen/Vermögensgen. | 3.000,52 | 2 |
| Eigenkapital | 7.698,99 | 13 |
| – davon Bilanzverlust | -9.801,01 | -4 |
| Rückstellungen | 1.000,00 | 1 |
| Verbindlichkeiten | 180,00 | 2 |
| Gezeichnetes Kapital | 35.000,00 | 35 |
| – davon noch nicht eingezahlt | 17.500,00 | 18 |
✅ Positive Aspekte
1. Liquidität vorhanden
- Ca. 5.879 EUR an liquiden Mitteln vorhanden – positiv für einen Mikrobetrieb.
- Keine kurzfristige Illiquidität erkennbar.
2. Kein externer Kredit
- Nur geringe Verbindlichkeiten (180 EUR) – es gibt keine Bankverbindlichkeiten, keine Kredite, keine offenen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Geschäftsführung o. ä.
3. Offenlegungspflicht erfüllt
- Es wurden keine wesentlichen Haftungsverhältnisse oder verdeckten Verpflichtungen festgestellt (nach § 237 UGB).
⚠️ Kritische Punkte
1. Hoher Bilanzverlust (–9.801,01 EUR)
- Im ersten vollen Geschäftsjahr bereits ein Bilanzverlust von fast 10.000 EUR.
- Für ein junges Mikro-Unternehmen ein deutliches Alarmsignal – hier fehlt eine erkennbare Ertragsbasis oder ein nachhaltiges Geschäftsmodell zum Bilanzstichtag.
2. Nur 50 % des Stammkapitals eingezahlt
- Das nominale Stammkapital von 35.000 EUR ist nur zur Hälfte (17.500 EUR) eingezahlt.
- Zwar rechtlich zulässig, aber in Verbindung mit dem Verlustvortrag könnte es zu einem Verlust von mehr als der Hälfte des eingezahlten Kapitals führen – potenzieller Fall für § 36 GmbHG (Gesellschafterversammlung bei Verlust).
3. Keine aktiven Vermögenswerte außer Liquidität/Forderungen
- Keine Sachanlagen, keine Finanzanlagen, keine Vorräte, keine immateriellen Werte.
- Das Unternehmen ist offenbar operativ kaum aktiv oder hat keine substanziellen Geschäftstätigkeiten aufgebaut.
- Möglicher Schluss: Entweder ist die Firma noch im Aufbau oder wurde bislang faktisch nicht genutzt.
📌 Zusammenfassende Bewertung
| Kriterium | Einschätzung |
|---|---|
| Liquidität | 👍 Ausreichend für den Unternehmenszweck |
| Eigenkapitalquote | 👍 Hoch (über 85 %), aber trügerisch durch geringe Passiva |
| Ertragslage | ⚠️ Schwach (Verlust im ersten Jahr) |
| Kapitalstruktur | ⚠️ Nur teilweises Kapital eingezahlt |
| Anlagevermögen | ❌ Nicht vorhanden |
| Geschäftsmodell | ❓ Nicht erkennbar (aus Bilanz) |
📝 Empfehlung / Ausblick
Für ein Unternehmen in dieser Frühphase ist ein negatives Jahresergebnis nicht ungewöhnlich. Dennoch sollte kritisch geprüft werden:
- Was ist der operative Zweck des Unternehmens?
- Gibt es einen Businessplan zur Erzielung von Umsätzen?
- Warum wurden keine Investitionen in Infrastruktur oder immaterielle Güter getätigt?
- Wie soll der Verlust gedeckt werden – wird das restliche Stammkapital bald eingezahlt?
Sollte das Unternehmen 2025 erneut keine oder negative Geschäftsentwicklung zeigen, droht die Gefahr der Überschuldung oder Kapitalaufzehrung, was u. U. auch gesellschaftsrechtliche Pflichten auslöst.

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