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Julia Whelan: Die Stimme des Sommers und eine Kämpferin für Fairness

geralt (CC0), Pixabay
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Sie ist die Stimme hinter vielen aktuellen Bestsellern – Julia Whelan gilt als die gefragteste Hörbuchsprecherin des Jahres 2025. Ob „Atmosphere“ von Taylor Jenkins Reid, „Great Big Beautiful Life“ von Emily Henry oder „Bury Our Bones in the Midnight Soil“ von V.E. Schwab – ihre Stimme prägt derzeit den Hörbuchmarkt wie kaum eine andere.

Doch Whelan ist mehr als nur eine begabte Sprecherin: Sie nutzt ihre wachsende Popularität, um auf Missstände in der Hörbuchbranche aufmerksam zu machen. Denn anders als Schauspieler oder Musiker erhalten Sprecher in der Regel keine Tantiemen – auch dann nicht, wenn ein Hörbuch millionenfach verkauft wird. Für ihren Anteil an „Gone Girl“, einem weltweiten Hörbuch-Hit, bekam sie einmalig rund 2.500 US-Dollar.

Vom Kinderstar zur Hörbuchikone

Whelan begann ihre Karriere bereits mit neun Jahren als Schauspielerin („Once and Again“). Später studierte sie Englisch und stieg in den 2010er-Jahren in die Audiobranche ein. Seitdem hat sie rund 70 Bücher jährlich vertont – ein Pensum, das sie selbst als fast gesundheitsschädlich beschreibt. Mittlerweile wählt sie Projekte gezielter aus und steht mit ihrer Stimme für Qualität und emotionale Tiefe.

Wandel zur öffentlichen Figur

Während viele Hörbuchsprecher im Hintergrund bleiben, ist Whelan längst ein Star mit eigener Fangemeinde. Ihre Lesereisen sind ausverkauft, Autorinnen schwärmen von ihrer präzisen Arbeit. Sie betont: Das Hörbuch sei oft die „erste und beste Adaption eines Buchs“.

Kampf gegen Ausbeutung und KI-Stimmen

Mit der Plattform „Audiobrary“ will Whelan nun neue Standards setzen – mit fairer Vergütung und Tantiemen für Sprecher und Autoren. Der Einsatz kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Künstliche Stimmen, wie sie kürzlich in Melania Trumps Memoiren eingesetzt wurden, könnten bald viele Sprecherjobs verdrängen.

Für Whelan ist klar: „Wer immer nur über ein Problem klagt, ohne es anzupacken, wird selbst Teil davon.“ Ihre Stimme erhebt sie deshalb nicht nur in Romanen – sondern auch im Kampf für Gerechtigkeit in der Audioindustrie.

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