Die britische Schauspielerin Judi Dench (90) hat in einem Interview mit dem Sender ITV über die Auswirkungen ihrer fortschreitenden Augenkrankheit gesprochen. Wegen einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sei sie inzwischen nicht mehr in der Lage, Menschen zu erkennen oder Fernsehen zu schauen.
„Ich kann niemanden mehr erkennen … Ich kann nicht lesen, ich kann nicht sehen“, sagte Dench offen im Gespräch mit einem Reporter – an ihrer Seite war Schauspielkollege Ian McKellen, mit dem sie einst gemeinsam in Macbeth auftrat. „Ich sehe deine Umrisse“, sagte sie zu ihm, „aber ich erkenne dich nur, weil ich dich so gut kenne.“
Die Oscarpreisträgerin, bekannt aus Filmen wie Skyfall und Iris, lebt seit über einem Jahrzehnt mit der Diagnose. Bereits 2012 wurde bei ihr AMD festgestellt – eine häufige Erkrankung bei älteren Menschen, bei der die zentrale Sehkraft allmählich verloren geht. Zwar führt sie nicht zur völligen Erblindung, erschwert jedoch alltägliche Aktivitäten wie Lesen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern erheblich.
Im Interview betonte Dench, dass sie deshalb keine Drehbücher mehr lesen könne. Ihre Arbeit auf Filmsets sei kaum noch möglich. „Ich habe eine fotografische Erinnerung, aber es ist sehr schwierig für mich, wenn ich eine längere Rolle habe“, sagte sie. Um Texte trotzdem zu lernen, greift sie auf die Hilfe enger Freunde zurück, die ihr Zeile für Zeile vorsagen – immer und immer wieder.
Bereits 2023 hatte sie in einem Interview mit The Mirror bekannt gegeben, dass sie nicht mehr Auto fahren könne. Auftritte in Fernsehshows wie bei Graham Norton bestätigten, dass sie zunehmend auf Hilfsmittel oder andere Methoden zum Textlernen angewiesen ist. „Ich bräuchte eine Maschine, die mir nicht nur die Zeilen beibringt, sondern auch sagt, wo sie auf der Seite stehen“, erklärte sie dort.
Trotz ihrer Einschränkungen zeigt sich Dench entschlossen, weiter aktiv zu bleiben – mit Humor, Anpassungsfähigkeit und der Unterstützung ihres Umfelds.
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