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Jim Beam stoppt vorübergehend Produktion in Hauptbrennerei – Bourbon-Lagerbestände steigen stark an

Hans (CC0), Pixabay
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Der weltbekannte Bourbon-Hersteller Jim Beam plant, die Produktion in seiner Hauptbrennerei auf dem James B. Beam Campus in Clermont ab dem 1. Januar 2026 vorübergehend zu unterbrechen. Das teilte die James B. Beam Distilling Co. mit.

Als Gründe nennt das Unternehmen die stark gestiegenen Lagerbestände von Bourbonfässern in Kentucky sowie Unsicherheiten durch internationale Handelskonflikte. Laut dem Branchenverband Kentucky Distillers’ Association lagerten im Oktober 16,1 Millionen Fässer mit reifendem Bourbon in den Lagerhäusern des Bundesstaates – ein historischer Höchststand. Da Kentucky eine Steuer auf gelagerte Fässer erhebt, bedeutet dies auch hohe Kosten für die Hersteller: Allein 2025 zahlten sie rund 75 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 27 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Jim Beam, im Besitz von Suntory Global Spirits, will die Pause nutzen, um in Verbesserungen des Standorts Clermont zu investieren. Die Abfüllung und Lagerung werden dort jedoch fortgesetzt. Auch die Produktion in den anderen Brennereien – dem Fred B. Noe Craft Distillery in Clermont und der Booker Noe Distillery in Boston (Kentucky) – soll unverändert weiterlaufen.

In einer Erklärung betonte das Unternehmen:

„Wir überprüfen regelmäßig unsere Produktionsmengen, um der Verbrauchernachfrage gerecht zu werden, und haben unser Team kürzlich über die Volumenziele für 2026 informiert.“

Entlassungen seien aktuell nicht geplant, so das Unternehmen weiter. In Kentucky beschäftigt Jim Beam über 1.000 Mitarbeiter. Gespräche mit der Gewerkschaft United Food and Commercial Workers, die Teile der Belegschaft vertritt, sollen fortgeführt werden. Eine Stellungnahme der Gewerkschaft steht noch aus.

Bourbon im Spannungsfeld internationaler Handelskonflikte

Die Entscheidung fällt auch vor dem Hintergrund der internationalen Handelsstreitigkeiten, die in der Amtszeit von Präsident Donald Trump begannen. US-amerikanische Whiskey-Produzenten litten unter Vergeltungszöllen, z. B. aus Kanada und der EU. In Kanada wurden amerikanische Spirituosen in einigen Provinzen sogar komplett aus den Regalen verbannt.

Auch die EU hatte im März 2025 angedroht, Zölle auf US-Whiskey auf 50 % zu erhöhen, als Reaktion auf US-Zölle auf Stahl und Aluminium. Diese Drohung wurde im August jedoch für sechs Monate ausgesetzt.

Eric Gregory, Präsident der Kentucky Distillers’ Association, sagte im Oktober:

„Langfristige Planung für ein Produkt, das erst in mehreren Jahren marktreif ist, ist ohnehin komplex. Um Amerikas einzigem echten Nationalgetränk eine Zukunft zu geben, brauchen wir verlässliche, zollfreie Handelsbedingungen.“

 

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