Der US-amerikanische Musiker Jelly Roll hat während seiner aktuellen Australien-Tour einen Vorfall öffentlich gemacht, bei dem er sich in einer Louis Vuitton Filiale in Sydney diskriminiert fühlte. Laut eigener Aussage wurden er und seine Freunde von den Mitarbeitenden behandelt, als wollten sie das Geschäft ausrauben.
„Ich habe mich selten so sehr wie ein Krimineller gefühlt – und ich war früher tatsächlich einer“, sagte der Musiker in seiner Instagram-Story am 4. November.
Jelly Roll, bürgerlich Jason DeFord, veröffentlichte das Video direkt nach dem Besuch im Store. Der Ton war zwar sarkastisch, doch seine Botschaft deutlich: Er fühlte sich durch sein äußeres Erscheinungsbild oder seine Vergangenheit profiliert – also voreingenommen beurteilt.
Louis Vuitton hat bislang keine Stellungnahme zu dem Vorwurf abgegeben.
Eine bewegte Vergangenheit – und ein Weg nach vorn
Jelly Roll hat eine bekannte kriminelle Vergangenheit, mit ersten Verurteilungen wegen bewaffneten Raubüberfalls im Jahr 2002, als er 18 war. Später folgte eine Verurteilung wegen Drogenbesitzes mit Verkaufsabsicht, bei der er gegen das „Drug-Free School Zone Act“ verstieß. Er verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis und stand bis 2016 unter Bewährung.
Doch seit seiner Entlassung hat sich Jelly Roll einen Namen als erfolgreicher Musiker und Reformer gemacht. Mit Songs wie „Son of a Sinner“ erreichte er Millionen und setzt sich seit Jahren für soziale Projekte ein. Er spendete rund 250.000 US-Dollar für ein Tonstudio im Jugendgefängnis von Nashville und spricht regelmäßig mit Inhaftierten, um sie zu motivieren. Auch im Kampf gegen die Fentanyl-Krise in den USA ist er öffentlich aktiv.
Ruf nach Sensibilität im Luxus-Einzelhandel
Der Vorfall in Sydney wirft erneut ein Schlaglicht auf das Thema racial profiling und Klassenvorurteile im Einzelhandel, besonders in Luxusgeschäften. Marken wie Louis Vuitton geraten immer wieder in die Kritik, Kund:innen aufgrund von Hautfarbe, Kleidung oder Auftreten vorzuverurteilen.
Ob Jelly Roll juristische Schritte einleiten oder sich Louis Vuitton öffentlich äußern wird, ist bislang unklar.
Fazit: Von der Straße zur Bühne – und zurück in die Realität
Der Vorfall zeigt, dass selbst internationale Stars mit schwieriger Vergangenheit auch heute noch auf Vorurteile und soziale Stigmatisierung stoßen. Jelly Rolls Geschichte bleibt ein Beispiel für Wandel und Rehabilitierung – aber auch dafür, wie weit gesellschaftliche Akzeptanz noch gehen muss.
Kommentar hinterlassen