Vizepräsident JD Vance, der als Kronprinz des Trumpismus mit Brille gilt, hat eine neue Sorge: Die Basis ist zu ruhig.
Nicht etwa die Wirtschaft, die Kriege oder Marjorie Taylor Greene auf einem schlechten Tag – nein, das größte Problem der GOP ist akuter Zornmangel.
„Unsere Leute sind nicht wütend genug“, sagte Vance in einem fast ehrlichen Moment bei einer Veranstaltung mit Breitbart News – wo man bekanntlich lieber Fackeln als Argumente verteilt.
Wählermobilisierung durch Wut – ein altbewährtes MAGA-Rezept
Die Diagnose ist glasklar: Ohne Trump auf dem Wahlzettel fehlt der emotionale Katalysator, der bislang aus gelangweilten Vorstadtkellnern plötzlich hyperpatriotische Wahlkrieger machte.
Die letzten Wahlergebnisse in Virginia und New Jersey bestätigen: Wenn Trump nicht direkt winkt, bleibt der Wutbürger lieber auf der Couch – oder bei Truth Social.
„Nur ein R neben dem Namen reicht nicht mehr“, klagt Vance. Schade. Früher war das fast so gut wie eine Waffe im Handschuhfach.
Vance 2028: Der kalkulierte Thronfolger ohne eigenes Königreich
Während Trump langsam Richtung Sonnenuntergang joggt (naja, eher golfcartet), bastelt JD Vance an seiner eigenen Präsidentschaftskampagne – allerdings im Schatten eines Mannes, der ihm jederzeit den Stecker ziehen kann, wenn der Glanz nicht gefällt.
Vance hat wenig politische Erfahrung, aber dafür viel Ambition. Er will alte Republikaner, MAGA-Menschen und Wechselwähler in einem Zelt vereinen – vermutlich mit kostenlosen Hotdogs und Abschaffung der Erbschaftssteuer.
Sein größtes Kapital: Trumps Erfolge, sein größter Nachteil: Trumps Laune.
Die Republikaner und ihr Lieblingsthema: Angst vor Demokratie
Das Wahljahr 2026 wird laut Vance zum Lackmustest für seine Zukunft – und für die Partei. Wenn die Trump-Koalition auseinanderbricht, steht auch Vances 2028-Kampagne auf wackligem Fundament.
Hinzu kommt die klassische GOP-Taktik: Den Gegner dämonisieren, aber versehentlich bei der Umarmung hängenbleiben. Jüngstes Beispiel: Trump lobt Zohran Mamdani, einen demokratischen Sozialisten, als „hoffentlich großartigen Bürgermeister“ – während seine eigene Partei ihn noch „Kommunist“ nennt. Ob das ein genialer strategischer Zug oder einfach ein Blackout war, bleibt offen.
Und dann kam Marjorie… mit dem Flammenwerfer
Marjorie Taylor Greene, QAnon-Priesterin und Trump-Flüsterin, verließ dramatisch den Kongress – offenbar enttäuscht von Trumps Politik, von JD Vance, von der Realität im Allgemeinen. Sie sieht „politischen Bürgerkrieg“ heraufziehen, sollte die GOP die Midterms versemmeln.
Auf X fragte sie:
„Was habt ihr eigentlich konkret für die Menschen getan?“
Eine berechtigte Frage. Aber eben auch eine, die noch niemand in ihrer Partei zu beantworten weiß.
Konservative Zirkusnummer: Zwischen Nick Fuentes und Wirtschaftskrise
Die republikanische Basis ist zerstritten: Zwischen Fans von Tucker Carlson, Befürwortern von farbigen Nazi-Sympathisanten wie Nick Fuentes, und denen, die glauben, JD Vance sei die letzte stabile Figur im Schachspiel der Rechten.
Aber Vance bleibt optimistisch – mit einem simplen Rezept:
„Podcasts statt Parteitage, Kommentare statt Konsens – und bitte alle gemeinsam auf den politischen Feind einschlagen.**
Denn nichts eint eine zerstrittene Familie so sehr wie ein gemeinsames Feindbild. Zur Not eben der Sozialstaat, die Heizkosten, oder Belgien.
Fazit: JD Vance braucht für 2026 keine Strategie – er braucht ein Adrenalinprogramm für die Wählerschaft
Die Wutmaschine der GOP stottert – und Vance versucht, sie mit Talkshow-Aussagen, Breitbart-Botschaften und Trump-Retweets neu zu starten. Ob das reicht, um 2026 zu überstehen oder 2028 ins Oval Office zu paddeln, hängt davon ab, ob Amerika wieder Lust auf Wut bekommt – oder einfach nur die Schnauze voll hat.
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