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Italien erklärt Lebensmittelbetrug den Krieg: Scharfe Strafen für falsches „Made in Italy“

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Der italienische Senat hat einen bedeutenden Schritt zur Stärkung des Verbraucherschutzes und zur Verteidigung des weltbekannten „Made in Italy“-Gütesiegels unternommen. Mit deutlicher Mehrheit billigten die Senatorinnen und Senatoren einen Gesetzesentwurf, der künftig härtere Strafen gegen Lebensmittelbetrug vorsieht und damit sowohl die Gesundheit der Konsumenten als auch die Integrität der italienischen Lebensmittelindustrie schützen soll. 80 Mitglieder des Senats stimmten für das Gesetz, 44 enthielten sich – Gegenstimmen gab es keine. Nun steht noch die endgültige Verabschiedung in der Abgeordnetenkammer aus.

Kampf gegen Etikettenschwindel und gefälschte Herkunftsangaben

Das Gesetz richtet sich insbesondere gegen den weit verbreiteten Betrug mit falschen Herkunftsangaben, etwa wenn Lebensmittel fälschlicherweise als italienische Qualitätsprodukte ausgegeben werden. Diese Praktiken gefährden nicht nur Verbraucher durch unklare oder irreführende Informationen, sondern schaden auch ernsthaft der italienischen Lebensmittelwirtschaft, die international für Qualität, Tradition und strenge Produktionsstandards steht.

Die neuen Regelungen sehen harte Konsequenzen vor:

  • Bis zu vier Jahre Haft bei schweren Fällen von Lebensmittelbetrug

  • Geldbußen bis zu 50.000 Euro

  • Spezielle Bestimmungen zum Schutz von Bioprodukten sowie zur Bekämpfung gefälschter „Bio“-Erzeugnisse

  • Bußgelder bis zu 32.000 Euro oder drei Prozent des Unternehmensumsatzes bei Verstößen gegen Biostandards, mit einer Obergrenze von 100.000 Euro

Damit soll eine klare Abschreckungswirkung erzielt und der bislang profitablen Grauzone von Etikettenschwindel ein Ende gesetzt werden.

Mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Produktionskette

Italiens Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida bezeichnete die Reform als „besonders wichtig für den Schutz unseres Lebensmittelsystems“. Sie sei ein entscheidender Schritt hin zu mehr Rückverfolgbarkeit und Produktsicherheit. Verbraucher sollen künftig deutlich besser erkennen können, welche Produkte sie tatsächlich kaufen – und woher diese stammen.

Die Maßnahmen richten sich nicht nur an einzelne Hersteller, sondern an die gesamte Wertschöpfungskette: vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zum Vertrieb. Ziel ist es, alle Beteiligten zu verpflichten, korrekte Informationen zu liefern und höchste Standards einzuhalten.

Schutz für ehrliche Betriebe und Stärkung des fairen Wettbewerbs

Ein zentrales Anliegen des Gesetzes ist es, korrekt arbeitende Unternehmen vor unfairer Konkurrenz zu schützen. Italiens Lebensmittelbranche ist wirtschaftlich bedeutend und international angesehen – sowohl große Produzenten als auch kleine Manufakturen und landwirtschaftliche Betriebe sind betroffen, wenn gefälschte Produkte den Markt überschwemmen oder falsche Herkunftsangaben Vertrauen zerstören.

Laut Minister Lollobrigida soll das Gesetz sicherstellen, „dass Unternehmen, die ordnungsgemäß arbeiten, in einem fairen Markt konkurrieren können“. Gerade traditionelle Produzenten, die viel in Qualität und Authentizität investieren, werden damit gestärkt.

Ein Signal nach innen und außen

Italien setzt damit ein klares Zeichen: Lebensmittelbetrug wird nicht länger als Nebendelikts betrachtet, sondern als ernsthafte Bedrohung für Gesundheit, Wirtschaft und den internationalen Ruf der italienischen Esskultur. Die Gesetzesreform positioniert Italien zugleich an der Spitze Europas beim Verbraucherschutz – und stellt ein weiteres Argument für das Vertrauen in italienische Lebensmittelprodukte dar.

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