Israel hat mit deutlichen diplomatischen Maßnahmen auf die Entscheidung Australiens reagiert, im September einen palästinensischen Staat offiziell anzuerkennen. Außenminister Gideon Saar kündigte am Montag an, dass die Visa australischer Vertreter, die bei der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) tätig sind, widerrufen würden.
Botschafter informiert
Der australische Botschafter in Israel, Ralph King, sei bereits über diesen Schritt unterrichtet worden, so Saar. Darüber hinaus habe er die israelische Botschaft in Canberra angewiesen, künftige australische Visaanträge für Israel besonders streng zu prüfen. Man wolle sicherstellen, dass australische Regierungsvertreter keinen Zugang erhielten, solange Australien seine Position in der Palästina-Frage nicht ändere.
Hintergrund: Australische Anerkennung Palästinas
Die australische Regierung hatte vergangene Woche angekündigt, ab September 2025 einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Premierministerin Penny Wong begründete den Schritt mit dem Ziel, die „Zwei-Staaten-Lösung“ voranzubringen und den seit Jahrzehnten festgefahrenen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern auf friedlichem Wege zu lösen. Australien folgt damit mehreren europäischen Staaten, darunter Spanien, Irland und Norwegen, die kürzlich ähnliche Entscheidungen getroffen hatten.
Scharfe Reaktion Israels
Israel verurteilte die Ankündigung scharf und warf Australien vor, einseitig Partei für die Palästinenser zu ergreifen und den internationalen Druck auf Israel zu erhöhen. Außenminister Saar sprach von einer „inakzeptablen Einmischung“ in die inneren Angelegenheiten und warnte, der Schritt könne die bilateralen Beziehungen nachhaltig belasten.
Neue Belastung im Nahost-Konflikt
Die diplomatische Auseinandersetzung könnte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Israel und Australien weiter verschärfen. Während die australische Regierung betont, sie wolle mit ihrer Entscheidung einen Beitrag zum Frieden leisten, sieht Israel darin vor allem eine Schwächung der eigenen Sicherheitsinteressen.
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