Stunden nach einem iranischen Raketenangriff steigt über dem Soroka Medical Center in Be’er Scheva noch immer dichter schwarzer Rauch auf. Die Schäden am Krankenhaus sind massiv – Teile des Gebäudes wurden schwer getroffen, Trümmer und Metallteile, vermutlich Raketensplitter, liegen in einem Umkreis von rund 200 Metern verstreut.
„Ich lag gerade im Bett… und dann stürzte die Decke ein“
Alon Uzi, ein Patient der Notaufnahme, schilderte die dramatischen Minuten: „Ich hörte einen lauten Knall, dann eine Explosion – und plötzlich fiel ein Teil der Decke auf mich. Ich war von Staub bedeckt. Es blieb keine Zeit, um ins Schutzgebiet zu fliehen.“ Die Attacke traf das Krankenhaus offenbar völlig überraschend.
Evakuierungen unter schwierigen Bedingungen
Während Verletzte weiterhin auf Tragen durch den verstaubten Eingangsbereich transportiert werden, sprechen medizinische Teams von einem Glück im Unglück. Viele Patienten waren bereits in unterirdische Schutzräume verlegt worden. Dennoch meldet das israelische Gesundheitsministerium 71 Verletzte.
Der Direktor der Entbindungsstation, Prof. Asher Bashiri, ist fassungslos: „Das obere Stockwerk ist aufgerissen, es brannte in den ersten Stunden lichterloh. Alles ist zerstört. Wir haben die Patienten rechtzeitig in Sicherheit gebracht – das war entscheidend.“
Krankenhausleitung: Massive Zerstörung, Evakuierung von 200 Patienten
Krankenhausdirektor Dr. Shlomi Codish sprach von schwer beschädigten chirurgischen Abteilungen und zerstörten Stationen. „Wir bereiten die Verlegung von über 200 Patienten in andere medizinische Einrichtungen vor. Wir können nicht ausschließen, dass weitere Gebäudeteile einstürzen.“
Politische Reaktionen: „Iranischer Angriff auf Unschuldige“
Der israelische Kulturminister Miki Zohar, Mitglied der Regierungspartei Likud, verurteilte den Angriff scharf: „Hier geht es um ein Regime, das gezielt Unschuldige töten will. Das ist ein Krieg gegen das Böse. Wir werden mit aller Härte zurückschlagen.“
Auf die Kritik angesprochen, dass auch Israel mehrfach Krankenhäuser im Gazastreifen bombardiert habe – mit dem Verweis auf militärische Nutzung durch Hamas – sagte Zohar: „Wir warnen Zivilisten vor unseren Angriffen. Das unterscheidet uns von Teheran.“
Militärische Eskalation in vollem Gange
Verteidigungsminister Israel Katz beschuldigte Irans obersten Führer, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte an, dass Israel einen „hohen Preis“ von Teheran fordern werde.
Iran selbst erklärte, das eigentliche Ziel des Angriffs sei das nahegelegene Technologiezentrum Gav-Yam gewesen – nur drei Kilometer vom Krankenhaus entfernt.
Wachsende Kriegsgefahr – auch international
Inzwischen erwägt US-Präsident Trump laut Medienberichten einen Kriegseintritt an der Seite Israels. Iran solle einem Abkommen zur Beendigung seines Atomprogramms zustimmen, andernfalls drohe eine weitere Eskalation.
Israel hatte am Vortag 40 Kampfjets entsandt, um unter anderem eine inaktive Atomanlage in Arak sowie Einrichtungen in Natanz zu bombardieren.
Fazit: Die Situation ist brandgefährlich. Nach fast einer Woche täglicher Luftangriffe beider Seiten steht der Nahe Osten am Rande eines umfassenden Krieges.
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