Was vor wenigen Jahren noch nach Hightech-Spielerei klang, wird zunehmend alltagstauglich: Internet aus dem All. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt, dass 70 Prozent der Deutschen offen dafür sind, künftig über Satellitenverbindungen online zu gehen – sofern die Geschwindigkeit und Stabilität überzeugen.
Der Gedanke ist verlockend: Keine Funklöcher mehr, keine lahmen DSL-Leitungen, kein Warten auf Glasfaseranschlüsse. Stattdessen eine Verbindung, die selbst auf der entlegensten Alm oder mitten im Wald funktioniert. Anbieter wie Starlink (Elon Musk), OneWeb, Astra Space oder das kommende europäische IRIS²-System wollen genau das liefern – ein weltumspannendes Netz von Satelliten, das flächendeckendes Internet in Echtzeit ermöglicht.
Doch während die Begeisterung groß ist, bleibt die praktische Erfahrung überschaubar. Nur etwa fünf Prozent der Befragten haben bislang selbst Satelliteninternet genutzt. Viele schrecken noch vor den Kosten zurück: Die notwendige Empfangsanlage kostet mehrere Hundert Euro, dazu kommen Monatsgebühren von rund 50 bis 100 Euro – deutlich teurer als klassische DSL- oder Kabelanschlüsse.
Trotzdem wächst die Zahl der Interessierten stetig. Besonders auf dem Land, wo schnelles Internet oft Mangelware ist, könnte Satelliteninternet zum Gamechanger werden. Während Millionen Haushalte seit Jahren auf einen Glasfaseranschluss warten, liefern Anbieter aus dem Orbit längst Geschwindigkeiten von über 100 Megabit pro Sekunde – ganz ohne Baggerarbeiten.
Doch es gibt auch Schattenseiten: Die vielen neuen Satelliten, die in niedrige Erdumlaufbahnen geschossen werden, sorgen für Kritik. Astronomen beklagen eine zunehmende Lichtverschmutzung am Nachthimmel, Umweltschützer warnen vor dem wachsenden Weltraummüll. Auch die Abhängigkeit von wenigen großen Tech-Konzernen – allen voran SpaceX – wirft geopolitische Fragen auf.
Trotz aller Bedenken sehen Experten in der Technologie ein enormes Potenzial. Dr. Jonas Meier, Telekommunikationsexperte, erklärt:
„Satelliteninternet kann die digitale Kluft schließen, die Deutschland seit Jahren spaltet. Es ist keine Konkurrenz zu Glasfaser – sondern eine Ergänzung, die endlich Gleichberechtigung zwischen Stadt und Land schafft.“
Zudem könnten in Zukunft auch Flugzeuge, Schiffe oder Katastrophengebiete von stabiler Internetverbindung profitieren. Bereits heute setzen Hilfsorganisationen in Krisenregionen auf satellitengestützte Kommunikation, wenn lokale Netze ausfallen.
Fazit:
Satelliteninternet steht an der Schwelle vom Nischenprodukt zur Massenlösung. Noch sind Preis, Technik und Regulierung Hürden – doch der Trend ist klar: Der Himmel wird zur neuen Datenautobahn. Wenn die Anbieter es schaffen, stabile und bezahlbare Verbindungen zu liefern, könnte Deutschlands Internetproblem bald buchstäblich aus dem All gelöst werden.
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