Der US-Chiphersteller Intel hat angekündigt, seine im Vorquartal angekündigte Maßnahme zum Abbau von rund 15 % seiner Belegschaft weitgehend abgeschlossen zu haben. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag zusammen mit seinem aktuellen Quartalsbericht mit.
Die Entlassungen – rund 15.000 Stellen weltweit – gehören zu den ersten weitreichenden Entscheidungen unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan, der das Unternehmen im März übernahm. Tan erklärte, es werde Zeit brauchen, aber es gebe klare Chancen, die Wettbewerbsposition zu stärken und die Profitabilität langfristig zu steigern.
Trotz eines Verlusts von 2,9 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal – fast doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum – stieg die Aktie nachbörslich um 3 %. Seit Jahresbeginn hat sie insgesamt fast 12 % zugelegt, was auf vorsichtigen Optimismus der Anleger hindeutet.
Intel will mit den Stellenstreichungen eine „flachere, agilere Struktur“ schaffen. Ende 2024 beschäftigte der Konzern 108.900 Mitarbeitende, darunter auch bei Tochterfirmen wie Mobileye. Bis Ende 2025 sollen es im Kerngeschäft nur noch etwa 75.000 Mitarbeitende sein. Anfang Juli hatte Intel bereits Pläne veröffentlicht, in Oregon knapp 2.400 Stellen abzubauen.
Als Teil der Sparmaßnahmen kündigte Intel außerdem an, Projekte in Deutschland und Polen zu stoppen und die Arbeiten an neuen Chipfabriken in Ohio zu verlangsamen. Die Investitionen sollen besser an die aktuelle Marktnachfrage angepasst werden.
Intel steht seit Jahren unter Druck, nachdem das Unternehmen entscheidende Entwicklungen – insbesondere bei Mobilgeräten und Künstlicher Intelligenz – verschlafen hatte. Während Konkurrent Nvidia zwischenzeitlich zur wertvollsten börsennotierten Firma der Welt wurde (mit über 4 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung), versucht Intel, mit massiven Einsparungen und strukturellen Veränderungen den Anschluss wiederzufinden.
Intel ist nicht allein: Auch andere Tech-Giganten haben zuletzt Stellen abgebaut – Microsoft entließ Anfang Juli rund 9.000 Mitarbeitende, Meta bereits im Januar rund 5 % seiner Belegschaft.
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