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ICE-Haftzentren in den USA: Immigrantinnen berichten von unmenschlichen Zuständen

GoranH (CC0), Pixabay
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„Hölle auf Erden“ – so beschreiben mehrere inhaftierte Immigrantinnen ihre Erfahrungen in einem US-Haftzentrum in Miami. Ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Zugang zu Toiletten – die Frauen berichten von Zuständen, die an schlimmste Gefängnisse erinnern, obwohl sie keine kriminelle Vorgeschichte haben.

Ketten, Enge und Erniedrigung

Die Berichte der Frauen zeichnen ein erschreckendes Bild:

🔹 Stundenlang angekettet – Hände, Taille und Brust gefesselt, ohne Möglichkeit, sich zu bewegen.
🔹 Keine Toiletten – Die Frauen wurden gezwungen, auf den Boden zu urinieren.
🔹 Überfüllte Zellen – Bis zu 27 Frauen in winzigen Räumen ohne Privatsphäre.
🔹 Kälte und Hunger – Eine Frau berichtet, dass sie 36 Stunden lang keine Nahrung bekam.

„Wir rochen schlimmer als Tiere“, erzählt eine Betroffene. „Jeden Tag kamen mehr Frauen dazu, und wir schrien und flehten, dass sie niemanden mehr reinlassen sollen.“

Ein Männergefängnis für Frauen?

Besonders schockierend: Die Frauen wurden im Krome North Processing Center inhaftiert – einem ausschließlich für Männer vorgesehenen ICE-Haftzentrum. In den Fluren wurden sie an männlichen Häftlingen vorbeigeführt, die gegen die Scheiben drückten und sie anstarrten.

„Ich werde nie vergessen, wie die Tür hinter mir zuging“, sagt eine der Frauen. „Wir waren zusammengepfercht wie Sardinen in einer Dose.“

Trump-Regierung verschärft Haftbedingungen

Die Berichte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die neue Trump-Regierung die Abschiebepolitik deutlich verschärft.

📌 Überbelegung: ICE hält derzeit über 46.000 Menschen in Haft – weit über der offiziellen Kapazitätsgrenze.
📌 Neue Massenlager: Die Regierung plant, 30.000 zusätzliche Plätze in Guantanamo Bay und weiteren Militärbasen zu schaffen.
📌 Weniger Standards: Haftbedingungen sollen gelockert werden, damit mehr lokale Gefängnisse Immigranten festhalten können.

„Niemand sollte so behandelt werden“

Ein Anwalt, der regelmäßig Mandanten im Krome-Zentrum besucht, berichtet, dass selbst die Wachleute die Zustände kritisieren.

Eine der inhaftierten Frauen hielt ihre Erfahrungen schriftlich fest – „Hölle auf Erden“ nannte sie den Bericht. Ihr Verlobter nahm ein Telefonat mit ihr auf, in dem sie schildert:

🔹 „Ich hatte Angst zu ersticken.“ Die Brustfesseln waren so eng, dass sie kaum atmen konnte.
🔹 „Die Wachen haben uns ignoriert.“ Selbst als eine Frau einen echten Anfall bekam, dauerte es lange, bis jemand half.
🔹 „Sie sagten mir, ich soll einen Anfall vortäuschen, wenn ich Medizin will.“

Fazit: Menschenrechte? Fehlanzeige!

Die USA bezeichnen ihre Einwanderungshaft als „nicht strafend“, doch die Berichte sprechen eine andere Sprache. Ohne kriminellen Hintergrund, ohne Verfahren – aber mit unmenschlicher Behandlung.

Während die Trump-Regierung die Haftkapazitäten weiter ausbaut, bleibt die Frage: Wie weit kann ein demokratisches Land gehen, bevor es seine eigenen Werte verrät?

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