Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat laut internationalen Hilfsorganisationen einen dramatischen Tiefpunkt erreicht. In einem eindringlichen Appell fordern über 100 Organisationen die israelische Regierung auf, die Blockade umgehend zu beenden und die uneingeschränkte Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrung, Trinkwasser, medizinischem Material und Treibstoff wiederherzustellen.
⚠️ Hunger, Krankheit, Tod – die Lage im Überblick:
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Mindestens zehn Menschen sind in den letzten 24 Stunden laut palästinensischem Gesundheitsministerium an Hunger gestorben. Insgesamt starben laut Ministeriumsangaben seit Oktober 2023 über 59.000 Menschen, über 143.000 wurden verletzt.
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70.000 Kinder benötigen laut Welternährungsprogramm (WFP) eine dringende Behandlung wegen akuter Mangelernährung.
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UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einer „beispiellosen Katastrophe“ und einem „Horrorszenario“. Der humanitäre Apparat werde systematisch an der Hilfeleistung gehindert.
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Bilder aus Gaza zeigen schwer unterernährte Kinder, leere Märkte und Menschen, die auf der Straße kollabieren.
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Hilfsorganisationen berichten, dass ihre Mitarbeitenden selbst hungern, während sie verzweifelt versuchen, Menschen zu helfen.
📦 Lager voll, Grenzen dicht
Laut Oxfam stehen an den Grenzen Lebensmittelvorräte für zwei Monate Versorgung bereit – doch sie kommen nicht durch. Die israelische Regierung erklärt, sie lasse ausreichende Hilfe passieren. Hilfswerke und westliche Regierungen widersprechen: Nur ein Bruchteil der benötigten Hilfsgüter erreicht die Bevölkerung tatsächlich. Gleichzeitig beklagen Hilfsorganisationen Angriffe auf ihre Teams und Strukturen innerhalb Gazas.
Zitat aus dem offenen Brief der 111 Organisationen:
„Tonnen von Hilfsgütern lagern vor den Toren Gazas, doch die israelischen Zugangsbeschränkungen führen zu Chaos, Hunger und Tod.“
Die Organisationen fordern unter anderem:
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die sofortige Öffnung aller Grenzübergänge,
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die Wiederherstellung eines durch die UNO koordinierten Versorgungsmechanismus,
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ein Ende der Blockade und einen sofortigen Waffenstillstand.
🔥 Militäroffensive erschwert Hilfe
Ein weiterer Belastungsfaktor: Die am Montag gestartete israelische Bodenoffensive in Deir al-Balah in Zentralküsten-Gaza hat Zehntausende zur Flucht gezwungen. Nach Angaben von NGOs wie dem Norwegian Refugee Council sei dort kaum noch humanitäre Hilfe möglich. Auch medizinische Einrichtungen wurden evakuiert – während noch Patienten eintrafen.
„Wir haben behandelt, während wir unsere Klinik räumten“, berichtet eine MAP-Mitarbeiterin.
🧨 Internationale Reaktionen
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Frankreich verurteilte die Offensive und sprach von einer Verschärfung der humanitären Katastrophe.
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Die Vereinten Nationen kritisieren Angriffe auf eigene Einrichtungen.
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Die USA schicken erneut ihren Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen nach Europa und Katar, um eine mögliche Waffenruhe auszuloten.
📉 Fazit
Die Hungerkrise in Gaza ist laut Hilfsorganisationen nicht Folge von Mangel, sondern von Blockade. Die Vorräte existieren, doch sie kommen nicht an. Die Warnungen sind klar: Die Hungersnot ist da – und eskaliert weiter.
„Es ist keine stille Katastrophe mehr. Es ist ein kollektives Versagen“, so ein Sprecher der UN.
„Wer jetzt nicht handelt, macht sich mitschuldig.“
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