In Zeiten der Finanzkrise und des wirtschaftlichen Unmutes hört man immer wieder Rufe nach einem Austritt aus der europäischen Währungsunion. Doch welche Folgen hätte die Wiedereinführung der D-Mark tatsächlich? Michael Burda von der Berliner Humboldt-Universität meint, dass die „Länder der Euro-Zone schon zu eng verzahnt“ sind, sodass ein Austritt aus der Währungsunion immer wirtschaftliche Schäden mit sich bringen würde, dies gilt nicht nur für Deutschland.
In der Sonntagsausgabe der Welt äußerte sich etwa Gustav Horn, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in Düsseldorf über die möglichen Folgen einer Wiedereinführung der D-Mark in Deutschland. Horn zufolge wäre die D-Mark-Wiedereinführung eine „irtschaftliche Katastrophe“, da die D-Mark gegenüber dem Euro, dem US-Dollar und anderen Währungen schnell an Wert zulegen würde, was für die Exporte Deutschlands äußerst negative Auswirkungen hätte. Ähnliches konnte zuletzt beim Schweizer Franken beobachtet werden.
Weitere negative Szenarien zeichnen Michael Burda, welcher befürchtet, dass die wiedereingeführte D-Mark innerhalb weniger Monate um 50 Prozent zulegen würde und Daniel Gros vom Brüsseler Centre for European Policy Studie, welcher sogar eine Finanz- und Bankenkrise in Deutschland als Folge der Wiedereinführung der D-Mark befürchtet. Gros meint dem Handelsblatt zufolge, dass Bankanleihen aus Euro-Ländern nach der befürchteten Aufwertung der D-Mark abgeschrieben werden würden, was in letzter Konsequenz dazu führte, dass die Volkswirtschaft um 20 bis 30 Prozent einbrechen würde.
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