Startseite Allgemeines Hinrichtung von John Hanson findet unter Trumps Regierung statt – Todesurteil war zuvor unter Biden gestoppt worden
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Hinrichtung von John Hanson findet unter Trumps Regierung statt – Todesurteil war zuvor unter Biden gestoppt worden

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Der zum Tode verurteilte John Hanson (61) soll heute um 10:00 Uhr Ortszeit im Oklahoma State Penitentiary durch Giftspritze hingerichtet werden. Dies geschieht unter der Regierung von Präsident Donald Trump, nachdem seine Hinrichtung 2022 durch die Biden-Administration gestoppt worden war.

Hanson war wegen der Entführung und Ermordung der 77-jährigen Mary Agnes Bowles im Jahr 1999 verurteilt worden. Zusätzlich war er an der Tötung eines Zeugen, Jerald Thurman, beteiligt. Die Gerichte sahen seine Schuld als erwiesen an. Dennoch versuchte Hanson in einer Gnadensitzung kürzlich, eine Umwandlung der Strafe zu erreichen:

„Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Wenn ich es könnte, würde ich es tun“, sagte er vor dem Begnadigungsausschuss.

Der Fall: Brutales Verbrechen im Jahr 1999

Am 3. August 1999 wurde Mary Bowles beim Verlassen eines Einkaufszentrums in Tulsa von Hanson und seinem Komplizen Victor Miller überfallen, gekidnappt und schließlich erschossen. Der Zeuge Jerald Thurman wurde ebenfalls erschossen, als er die Männer am Tatort bemerkte. Bowles’ Leiche wurde erst am 7. September stark verwest aufgefunden.

Die Männer begaben sich danach auf eine fünftägige Raubserie, bevor sie von Millers Ehefrau der Polizei gemeldet wurden. Miller erhielt eine lebenslange Haftstrafe, Hanson die Todesstrafe. Hansons Anwälte argumentierten später, Miller habe das Gewaltverbrechen dominiert und sich später sogar damit gebrüstet, selbst Bowles getötet zu haben.

Mary Bowles: Ein Leben für andere

Bowles war eine beliebte Freiwillige in Tulsa, die über 11.000 Stunden ehrenamtlich in der Neugeborenenstation eines örtlichen Krankenhauses arbeitete. Sie galt als freundlich, großzügig und engagiert. Ihre Ermordung löste Bestürzung in der ganzen Gemeinde aus.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemandem Widerstand geleistet hätte. Sie hätte freiwillig alles abgegeben“, sagte eine Kollegin damals.

Politischer Einfluss auf Hinrichtung

Ursprünglich war Hansons Hinrichtung für Dezember 2022 angesetzt. Doch Präsident Joe Biden, ein erklärter Gegner der Todesstrafe, verhinderte die Überstellung Hansons aus dem Bundesgewahrsam in Louisiana nach Oklahoma.

Nach seiner Rückkehr ins Amt revidierte Präsident Donald Trump dieses Vorgehen. Bereits im ersten Monat seiner zweiten Amtszeit unterzeichnete er eine Executive Order, die Bundeshinrichtungen wieder ermöglichte. Nur drei Tage später beantragte Oklahomas Generalstaatsanwalt Gentner Drummond die Übergabe Hansons – ein Antrag, den Justizministerin Pam Bondi sofort genehmigte.

Drummond erklärte:

„Die Familie von Mary Bowles hat viel zu lange auf Gerechtigkeit warten müssen. Ich danke Präsident Trump und Justizministerin Bondi, dass sie dies nun ermöglichen.“

Juristische Wendungen in letzter Minute

Anfang dieser Woche schien Hansons Hinrichtung erneut gestoppt zu werden, nachdem ein Richter einen vorläufigen Hinrichtungsaufschub verhängte. Grund: Ein Mitglied des Begnadigungsausschusses, das gegen Hanson gestimmt hatte, war früher Staatsanwalt in jenem Bezirk – ein möglicher Interessenskonflikt.

Doch das Berufungsgericht von Oklahoma hob den Aufschub am Mittwoch auf. Die Hinrichtung kann wie geplant stattfinden.

Hansons Anwältin Emma Rolls kritisierte das scharf:

„Kein Mensch sollte um Gnade bei jemandem flehen müssen, der potenziell Teil seiner Strafverfolgung war. Wir kämpfen weiter für ein faires Verfahren.“

Fazit: Todesstrafe als politisches Machtinstrument?

Der Fall John Hanson wirft erneut Fragen nach der politischen Einflussnahme auf das Justizsystem auf. Während Befürworter von „Gerechtigkeit für die Opfer“ sprechen, kritisieren Gegner die Instrumentalisierung der Todesstrafe. Für Mary Bowles’ Angehörige geht heute ein jahrzehntelanger Albtraum zu Ende – für Menschenrechtsorganisationen ist es ein dunkler Tag für das Rechtssystem der USA.

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