Große Freude in Brüssel: Das brandneue Entry-Exit-System (EES), der jüngste Stolz europäischer Digital-Phantasien, hat seit seinem Start Mitte Oktober einen echten Volltreffer gelandet. Nach nur 13,3 Millionen Ein- und Ausreisen ist es gelungen, sagenhafte 100 Fälle von Identitätsbetrug aufzudecken! Das sind – für alle, die im Kopf nicht so schnell rechnen – etwa 0,00075 %, aber hey: Fortschritt ist Fortschritt, oder?
Das System, laut EU-Kommissar Magnus Brunner das „digitale Rückgrat unserer Migrationsreform“, funktioniert fast wie ein Flughafen-Selfie-Terminal: Pass scannen, Finger drauf, Kamera lächeln. Wer gerne in Urlaub fährt, aber keine Lust hat, unter dem eigenen Namen zu reisen, hat jetzt ein Problem. Die EU hat nämlich aufgefahren: Mit Kameras, Scannern und Algorithmen wird jeder Drittstaaten-Besucher jetzt biometrisch durchleuchtet, als ginge es um den Eintritt ins Pentagon.
Auch der Flughafen Wien zeigt sich besonders innovativ: Dort hat man 16 Millionen Euro in Technik investiert, 52 Selbstbedienungsstationen aufgestellt und 72 Grenzkontrollkojen geschaffen – weil echte Effizienz natürlich nur mit möglichst vielen Koje(n) kommt.
Doch zurück zum großen Erfolg: Neben den 100 Enttarnten wurden auch 7.000 Einreiseverweigerungen ausgesprochen – was im Kontext von 13 Millionen Bewegungen zwar klingt wie ein verlorener Koffer, aber immerhin: Man hat es versucht.
EU-Innenminister und Technikfans feiern das System jedenfalls jetzt schon als „Wende in der Migrationspolitik“. Wäre es ein Film, hieße er wahrscheinlich: „Mission: Kontrolle – Europa scannt zurück“.
Bleibt nur zu hoffen, dass bis zur vollständigen Umsetzung in allen EU-Ländern (geplant bis April 2026) die Kameras weiterhin funktionieren, die Fingerabdrücke nicht verwischen – und niemand auf die Idee kommt, dass 100 Betrüger auf 13 Millionen Durchreisende vielleicht doch etwas mehr Daten als Nutzen erzeugen.
Aber keine Sorge: Die EU hat’s im Griff. Zumindest die Scanner.
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