Bilanzanalyse der GTS AG – Ein kritischer Blick aus Anlegersicht
Die Jahresbilanz der GTS AG für das Geschäftsjahr 2023 gibt Anlass zur Sorge. Die wichtigsten Kennzahlen deuten auf eine finanzielle Schieflage hin, die insbesondere für Investoren und Gläubiger ein hohes Risiko darstellt.
1. Anlage- und Umlaufvermögen: Sinkende Werte, schrumpfende Liquidität
🔹 Anlagevermögen:
Das Anlagevermögen ist von 810.778,49 EUR (2022) auf 725.171,49 EUR (2023) gesunken. Das deutet darauf hin, dass Anlagen abgeschrieben oder verkauft wurden, was auf Liquiditätsprobleme oder eine Restrukturierung hindeuten könnte.
🔹 Umlaufvermögen:
Noch gravierender ist der Einbruch beim Umlaufvermögen – von 114.441,03 EUR (2022) auf nur noch 52.813,62 EUR (2023).
👉 Dies bedeutet, dass das Unternehmen über kaum noch liquide Mittel oder kurzfristig verfügbare Vermögenswerte verfügt, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu decken.
🔹 Forderungen an Gesellschafter:
Die Forderungen an Gesellschafter wurden von 4.290,31 EUR (2022) auf 0 EUR (2023) reduziert. Dies könnte darauf hindeuten, dass frühere ausstehende Beträge beglichen wurden – oder abgeschrieben werden mussten.
2. Eigenkapital: Ein Totalausfall
📉 Das Eigenkapital der GTS AG beträgt 0,00 EUR – sowohl 2022 als auch 2023.
👉 Dies bedeutet, dass das Unternehmen vollständig überschuldet ist und keine eigenen Reserven zur Absicherung besitzt.
Besonders besorgniserregend ist der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag, der sich von 266.623,27 EUR (2022) auf massive 1.427.151,66 EUR (2023) erhöht hat.
🔴 Dies zeigt, dass die Verluste erheblich gestiegen sind und sich die finanzielle Lage drastisch verschlechtert hat.
3. Verbindlichkeiten: Explosionsartiger Anstieg, insbesondere gegenüber Gesellschaftern
🔹 Gesamtverbindlichkeiten stiegen von 1.701.467,59 EUR (2022) auf 2.173.767,48 EUR (2023) – ein Plus von über 27 %.
🔹 Kurzfristige Verbindlichkeiten machen 100 % der gesamten Schulden aus, was bedeutet, dass alle Schulden innerhalb eines Jahres fällig sind – ein enormes Liquiditätsrisiko.
🔹 Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern stiegen sprunghaft von 14.657,08 EUR (2022) auf 923.894,33 EUR (2023).
👉 Das könnte bedeuten, dass Gesellschafter dem Unternehmen Kredite gewährt haben, um es über Wasser zu halten – ein deutliches Zeichen für eine prekäre Finanzlage.
4. Rechnungsabgrenzungsposten: Ein fragwürdiger Einmaleffekt?
In der Bilanz 2022 gab es einen Rechnungsabgrenzungsposten von 525.000 EUR, der 2023 vollständig verschwunden ist.
👉 Dies könnte darauf hindeuten, dass eine einmalige Zahlung 2022 die Bilanz künstlich verbessert hat, was 2023 wegfiel und zur Verschlechterung der Finanzkennzahlen beitrug.
Fazit für Anleger: Höchste Vorsicht geboten! 🚨
🔴 Überschuldung: Kein Eigenkapital, hoher Verlust, steigende Schulden
🔴 Liquiditätsrisiko: Kaum noch Umlaufvermögen, alle Schulden kurzfristig fällig
🔴 Abhängigkeit von Gesellschaftern: Hohe Schulden bei den Eigentümern, was auf finanzielle Notlagen hindeutet
📌 Für Investoren oder Kreditgeber stellt die GTS AG ein äußerst hohes Risiko dar. Ohne eine sofortige Kapitalzufuhr oder tiefgreifende Restrukturierung ist das Unternehmen nicht überlebensfähig.
📌 Anleger sollten sich gut überlegen, ob sie in eine Firma investieren möchten, die bereits 2023 massive Verluste erwirtschaftet hat und keinerlei Eigenkapital besitzt.

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