Herbststurm über Niedersachsen: Gefahr schwerer Sturmflut und Einschränkungen im Fährverkehr

Ein kräftiger Herbststurm hat am Freitag Niedersachsen erreicht und sorgt für teils erhebliche Auswirkungen an der Küste wie im Binnenland. Besonders an der Nordseeküste und im Harz warnen Meteorologen vor schweren Sturmböen, verbunden mit Dauerregen. Für das Wochenende kündigen die Behörden zudem Sturmfluten an.

Sturm erreicht Küsten und Harz
Laut Deutschem Wetterdienst sind erste starke Windböen bereits auf den Ostfriesischen Inseln spürbar gewesen. In der Nacht zu Samstag soll der Wind deutlich zunehmen. „An den Küsten sowie im höheren Bergland muss teils mit schwerem Sturm gerechnet werden“, heißt es. Auf dem Brocken im Harz sind sogar Orkanböen möglich.

Auswirkungen auf den Fährverkehr
Reisende zu den Ostfriesischen Inseln müssen sich auf massive Einschränkungen einstellen. Bereits für Samstag wurden mehrere Fahrten gestrichen oder verschoben:

• Spiekeroog: Der „WattnExpress“ fällt bis Samstag aus, weitere Ausfälle möglich.
• Borkum: Am Samstag entfallen die Katamaran-Abfahrten um 9 Uhr ab Emden und um 10.10 Uhr ab Borkum.
• Juist: Änderungen sind angekündigt, Details stehen noch aus.
• Langeoog: Für Sonntag könnten mehrere Abfahrten zwischen 9 und 11 Uhr entfallen.
• Wangerooge: Der „Watt-Sprinter“ am Samstagabend ab Harlesiel wurde gestrichen.
• Norderney: Eventuelle Änderungen am Sonntag, genaue Angaben folgen.
• Baltrum: Derzeit keine Einschränkungen bekannt.

Sturmflutwarnungen
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) warnt vor erhöhten Wasserständen:

• Samstagabend: Gefahr einer leichten Sturmflut. Das Hochwasser könnte bis zu einen Meter höher auflaufen als üblich. Betroffen wären Norderney, Bensersiel, Emden, Wilhelmshaven, Cuxhaven und Bremerhaven.
• Sonntagvormittag: Gefahr einer schweren Sturmflut mit bis zu zwei Metern höheren Wasserständen. Überflutungen von Stränden und Hafenflächen sind möglich.
• Montagnacht: Rückstufung auf eine leichte Sturmflut.

Leichte Sturmfluten gelten als vergleichsweise häufig – bis zu zehn Mal pro Saison. Doch die mögliche schwere Sturmflut am Sonntag stellt eine besondere Belastung für die Küstenregion dar, auch wenn die Schutzanlagen nach Einschätzung der Experten ausreichend dimensioniert sind.

Für Reisende und Anwohner bedeutet der Herbststurm dennoch ein unruhiges Wochenende mit starken Einschränkungen an Nordseeküste und im Binnenland.