In der russischen Region Perm ist es am Donnerstag zu einem schweren Bahninferno gekommen. Ein Güterzug, der mit mehreren Tankwaggons voller Heizöl unterwegs war, ist aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten. Innerhalb kurzer Zeit standen mehrere Wagen lichterloh in Flammen und entwickelten eine großräumig sichtbare Rauchwolke.
Nach Angaben der Behörden wurden Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten umgehend alarmiert. Aufgrund der hohen Brandlast und der Explosionsgefahr gestaltete sich der Einsatz zunächst schwierig. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich darauf, die brennenden Waggons zu kühlen und eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Ein angrenzender Streckenabschnitt wurde gesperrt, der Bahnverkehr weitläufig umgeleitet. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Ursache noch unklar – Sabotage als Möglichkeit im Raum
Die Ursache des Feuers ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Technische Defekte, menschliches Versagen oder äußere Einwirkungen werden geprüft. Russische Behördenvertreter erklärten, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde. Die Möglichkeit einer Sabotagehandlung durch ukrainische Akteure werde als eine von mehreren Hypothesen untersucht. Konkrete Beweise dafür liegen bislang jedoch nicht vor.
Unabhängig von der Ursache wird der Schaden als erheblich eingeschätzt. Die Behörden kündigten an, die betroffenen Waggons und die Gleisanlagen nach Abschluss der Löscharbeiten umfassend zu untersuchen. Zudem sollen Daten zur Fahrtstrecke, etwaige Beobachtungen von Anwohnern und Videoaufzeichnungen ausgewertet werden.
Heizöltransporte gelten als besonders risikoreich
Heizöl zählt aufgrund seiner Brennbarkeit zu den gefährlicheren Gütern im Schienenverkehr. Zwar gelten Tankwaggons als robust gesichert, doch bereits kleine Leckagen oder Funkenbildungen können zu schweren Bränden führen. Auch Sabotageakte gegen die russische Eisenbahninfrastruktur haben seit Kriegsbeginn mehrfach Schlagzeilen gemacht.
Bis zum Nachmittag dauerten die Nachlöscharbeiten noch an. Die Behörden bitten die Bevölkerung in der Region Perm weiter um Abstand zum Einsatzgebiet. Mit einer ersten Einschätzung der Gesamtschadenshöhe wird in den kommenden Tagen gerechnet.
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