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Hat der Aktienmarkt den Tiefpunkt erreicht? Ein Blick in die Geschichte

sergeitokmakov (CC0), Pixabay
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Am 8. April 2025 erreichte der S&P 500 mit 4.982,77 Punkten seinen bisherigen Jahrestiefstand – ein Rückgang von 18,9 % gegenüber dem Rekordhoch im Februar. Trotz einer deutlichen Erholung zuletzt bleibt der US-Aktienmarkt stark von der Unsicherheit rund um Präsident Trumps Handelskriegspolitik geprägt.

Historisch gesehen dauert es im Durchschnitt 133 Tage vom Beginn einer Korrektur bis zum Tiefpunkt und 113 Tage bis zur Erholung – laut Sam Stovall von CFRA Research. In diesem Jahr vergingen jedoch nur 48 Tage vom Hoch bis zum Tiefpunkt, was deutlich schneller ist als der historische Schnitt. Auch die Korrektur selbst wurde ungewöhnlich zügig bestätigt – in nur 22 Tagen statt der üblichen 77.

Oft führen schnelle Rückgänge zu kurzfristigen Einbrüchen, gefolgt von schnellen Erholungen. Ob das auch diesmal zutrifft, ist ungewiss, da die aktuelle Korrektur von politischen Maßnahmen verursacht wurde – ein sogenannter „künstlicher“ Rückgang.

Analysten wie Nick Colas und Ed Yardeni erwarten, dass der Markt das April-Tief erneut testen könnte, bevor ein nachhaltiger Aufschwung beginnt. Historische Vergleiche wie der Börsencrash von 1987 zeigen, dass ein erneutes Testen des Tiefpunkts typisch, aber nicht zwingend ist.

Während einige Experten wie Adam Turnquist nicht mit einer schnellen, V-förmigen Erholung rechnen, deuten andere Indikatoren wie der Rückgang des Volatilitätsindex (VIX) darauf hin, dass die Phase größter Angst möglicherweise überstanden ist. Statt einer raschen Erholung könnte der Markt nun in eine seitwärts gerichtete Phase übergehen.

Technische Signale wie der „Death Cross“ – das Unterschreiten der 50-Tage-Linie unter die 200-Tage-Linie – deuten jedoch auf mögliche weitere Verluste hin. Die Stimmung unter Anlegern bleibt pessimistisch, was jedoch auch als möglicher Wendepunkt interpretiert werden kann.

Langfristig orientierte Investoren sollten laut Experten Geduld zeigen. Marktvolatilität ist zwar nervenaufreibend, doch diszipliniertes Investieren zahlt sich oft aus. Junge Anleger können die aktuelle Situation sogar als Kaufgelegenheit nutzen, während sich ältere Investoren stärker absichern sollten.

Letztlich hängt die zukünftige Entwicklung maßgeblich davon ab, ob es mehr Klarheit in der Handelspolitik der Regierung gibt. Märkte reagieren positiv auf Stabilität – und genau die fehlt derzeit.

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