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Harvard vs. Trump: Wenn ein Elitecampus nicht spurt, gibt’s halt keinen Cent mehr

12019 (CC0), Pixabay
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Willkommen zur neuesten Reality-Show der US-Politik: „Trump gegen Harvard – Die Rache der Verwaltungsbeamten“. In der linken Ecke: die ehrwürdige Harvard University mit ein paar Jahrhunderten Bildungstradition, Nobelpreisträgern und einem Milliarden-Endowment. In der rechten Ecke: Donald Trump mit seinem Twitter-Account (pardon, Truth Social), einer Axt gegen Diversity-Programme und einem Budget-Freeze-Knopf.

Ja, richtig gelesen: Harvard hat jetzt offiziell die Nase voll und verklagt die Trump-Regierung. Warum? Weil die Regierung dachte, es wäre eine gute Idee, mal eben 2,2 Milliarden Dollar an Forschungsgeldern einzufrieren, wenn Harvard nicht spurt. Und spuren bedeutet in Trumps Welt: Diversity abschaffen, Masken bei Protesten verbieten, woke Professoren loswerden und bitte schön auch keine internationalen Studenten mehr aufnehmen – denn die könnten ja… Wissenschaft betreiben oder sowas.

Forschung? Nö, wir wollen Gehorsam.

Trump sagt, es geht um Antisemitismus. Harvard sagt, das sei ein vorgeschobener Vorwand, um die Uni auf Linie zu bringen. (Spoiler: Bisher hat die Regierung keinerlei Verbindung zwischen den Forschungsgeldern und tatsächlichen Antisemitismusvorfällen nachgewiesen. Aber wer braucht schon Beweise, wenn man ein Feindbild hat?)

Columbia University, sozusagen der Cousin von Harvard mit leichtem Hang zur Kompromissbereitschaft, hat übrigens nachgegeben und einige von Trumps Forderungen übernommen. Harvard hingegen? Hat höflich, aber bestimmt erklärt: „Nein danke, wir behalten lieber unsere Grundrechte.“ Skandalös, nicht wahr?

Trump-Regierung: „Dann eben kein Geld, keine Studenten, keine Steuerfreiheit.“

Was macht man mit einer Universität, die sich weigert, sich zu unterwerfen? Man dreht ihr den Geldhahn zu, streicht ihre Steuerprivilegien und überlegt sich nebenbei noch, ob internationale Studierende nicht besser wieder nach Hause geschickt werden sollten. Schließlich sind Bildung, Forschung und Weltoffenheit bekanntermaßen tödlich für eine florierende Autokratie.

Dass damit auch gerade Forschung zu Krebs, Pandemien oder Traumabehandlung für Soldaten auf Eis liegt? Kollateralschaden. Hauptsache, man kann Harvard endlich mal zeigen, wo der Hammer hängt.

Harvard kontert: „Das ist eine Machtdemonstration, keine Antisemitismusbekämpfung.“

Präsident Alan Garber spricht von einer gefährlichen Grenzüberschreitung und davon, dass hier nicht nur die Unabhängigkeit seiner Universität, sondern die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wissenschaft auf dem Spiel steht. Und ganz ehrlich – wenn man das Gefühl hat, dass die nächste Forschungsförderung davon abhängt, ob man „Make America Great Again“ richtig betont, könnte er recht haben.

Trotz der beeindruckenden 53 Milliarden Dollar Endowment kann Harvard diese Art finanzieller Erpressung nicht ewig wegstecken – vor allem, wenn die Regierung beginnt, auch steuerliche Vergünstigungen zu kippen und der internationale Austausch zusammenbricht.

Fazit: Wer nicht spurt, wird abgedreht.

Mit anderen Worten: Willkommen in einer Zukunft, in der politische Linientreue über akademische Exzellenz gestellt wird. Harvard mag sich tapfer wehren – doch der Kampf gegen eine Regierung, die akademische Freiheit als „lästiges Hindernis“ sieht, wird wohl noch eine Weile dauern.

Oder um es in Trump-Sprech zu sagen: „Wenn ihr euch nicht benehmt, nehme ich eure Legosteine weg.“ Und darunter sind halt leider auch ein paar Milliarden für Krebsforschung.

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