Nach einem hitzigen Spiel bei der Junioren-Eishockey-Weltmeisterschaft hat sich das kanadische Team öffentlich entschuldigt: Die Spieler verzichteten nach dem 7:5-Sieg gegen Tschechien auf den traditionellen Handschlag – ein fester Bestandteil der Fairplay-Kultur im internationalen Eishockey.
Das Spiel am Freitag in Minneapolis war emotional aufgeladen, geprägt von Provokationen, Wortgefechten und Rangeleien. Nach dem Schlusspfiff verließen die Kanadier sofort das Eis, ohne sich – wie üblich – mit dem Gegner die Hände zu schütteln. In einer offiziellen Stellungnahme sprach Hockey Canada von einem „Versehen“ und entschuldigte sich bei der tschechischen Mannschaft, dem Eishockeyverband Tschechiens sowie dem IIHF (Weltverband).
Die Situation war besonders brisant, da Kanada in den vergangenen zwei Jahren jeweils in der K.o.-Runde gegen Tschechien ausgeschieden war. Dieses Jahr gelang mit vier Toren im letzten Drittel ein starker Auftaktsieg – doch der Eklat nach Spielende überschattete den Erfolg.
Kapitän Porter Martone erzielte kurz vor Schluss das entscheidende Empty-Net-Tor. Anschließend wurde er jedoch mit einer Zwei-Minuten-Strafe wegen unsportlichen Verhaltens belegt – er hatte am tschechischen Spieler Adam Novotny provozierend vorbeigeskatet und ihn dabei auf den Rücken getippt.
Sowohl Trainer Dale Hunter als auch mehrere Spieler betonten, sie hätten schlicht nicht gewusst, dass der Handschlag verpflichtend sei. „Wir wollten niemanden respektlos behandeln“, sagte Flügelspieler Tij Iginla. „Jetzt wissen wir es und werden nach jedem Spiel die Hand reichen – unabhängig vom Ergebnis.“
Trainer Hunter kündigte an, sich beim nächsten Spiel – gegen Lettland – offiziell bei Tschechien zu entschuldigen und auf den Handschlag zu achten.
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