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Handelskrieg eskaliert: Neue US-Zölle und Chinas Vergeltung stürzen die Märkte ins Chaos

heblo (CC0), Pixabay
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Die weltweiten Finanzmärkte geraten zunehmend ins Wanken, nachdem die chinesische Regierung mit massiven Vergeltungszöllen von 84 % auf US-Waren auf Präsident Donald Trumps „reziproke“ Zölle reagiert hat. Die Vereinigten Staaten hatten zuvor chinesische Importe mit einem beispiellosen Mindestzoll von 104 % belegt – ein dramatischer Schritt in einem eskalierenden globalen Handelskrieg, der Anleger, Unternehmen und Verbraucher in Unruhe versetzt.

📉 Volatilität an der Wall Street

Die US-Börsen erlebten am Mittwoch einen wilden Tag: Der Dow Jones pendelte um die Nulllinie, der S&P 500 stieg leicht um 0,2 % und der Nasdaq verzeichnete ein Plus von 0,9 %. Kurzzeitig sorgten optimistische Posts von Präsident Trump wie „BE COOL!“ und „Great time to buy!!!“ für eine kleine Erholung – doch Experten zweifeln an der Nachhaltigkeit dieser Impulse.

Technologie-Aktien wie Apple, Nvidia, Tesla und Palantir schossen kurzzeitig um mehr als 3 % nach oben. Doch die Stimmung bleibt angespannt: Der S&P 500 steht kurz davor, in einen Bärenmarkt zu rutschen – also 20 % unter seinem Höchststand zu fallen.


🇨🇳 China kontert hart – und das nicht nur mit Zöllen

China reagierte mit einem vollständigen Zollsatz von 84 % auf US-Waren und verschärfte seine Maßnahmen zusätzlich:

  • Exportkontrollen gegen 12 US-Unternehmen

  • Sechs weitere US-Firmen auf der „unzuverlässigen Liste“

  • Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO)

Gleichzeitig kündigte die EU ihre ersten Gegenmaßnahmen gegen die von den USA verhängten 25%-Zölle auf Stahl und Aluminium an. Ab dem 15. April werden neue Einfuhrabgaben fällig – jedoch mit dem Hinweis, diese bei einem fairen Deal mit den USA wieder aufzuheben.


🌍 Globale Märkte im roten Bereich

  • Japan: Nikkei schließt mit –4 %

  • Südkorea: Kospi rutscht in den Bärenmarkt (–20 % seit Juli 2024)

  • Europa: STOXX 600 –3,45 %, CAC (Frankreich) –3,34 %, DAX –2,96 %

  • USA: Ölpreise im freien Fall (WTI –6 %, Brent unter 60 $/Barrel)

  • Gold: als sicherer Hafen um +3 % gestiegen

  • US-Dollar: auf 6-Monats-Tief, Dollar-Index –0,8 %


📊 Anleihemärkte senden Warnsignale

Statt sich in die sicheren US-Staatsanleihen zu flüchten, verkaufen Investoren massiv, was zu einem Anstieg der Renditen führt:

  • Die 10-jährige US-Staatsanleihe liegt wieder bei 4,4 %

  • Analysten sehen darin ein Signal für sinkendes Vertrauen in US-Vermögenswerte

Deutsche Bank warnt: Die Kapitalflucht könnte auf einen Rufverlust der USA als verlässlicher Schuldner hindeuten – ein besonders heikler Punkt bei einem Rekord-Haushaltsdefizit.


📉 VIX & Angstindex: Märkte im Krisenmodus

Der sogenannte VIX („Angstindex“) stieg auf über 50 – ein Level, das bisher nur während der Finanzkrise 2008 und der Covid-Pandemie 2020 erreicht wurde. Auch der CNN Fear & Greed Index steht auf „Extreme Fear“.


🧾 Experten schlagen Alarm

  • Jamie Dimon (JPMorgan): Rechnet mit einer Rezession als wahrscheinlichstem Szenario

  • Deutsche Bank: Zölle könnten die Nachfrage nach US-Vermögenswerten verringern

  • Ökonomen: Erhöhte Gefahr von Stagflation – also Kombination aus Inflation und stagnierender Wirtschaft

  • MrBeast (YouTube-Star): Warnt, dass Produktion in den USA durch Zölle unbezahlbar wird – sogar für Süßigkeiten


🧨 Trump bleibt stur – neue Zölle in Planung

Präsident Trump zeigt sich unbeeindruckt von den Warnungen. In einer Pressekonferenz kündigte er mögliche neue Zölle auf:

  • Pharmazeutika

  • Halbleiter

  • Kritische Rohstoffe

  • Holzprodukte

Auch das von ihm vorgeschlagene „One Big Beautiful Bill“ für Steuererleichterungen und Ausgabenkürzungen soll bald durch das Repräsentantenhaus gehen – doch viele Republikaner sind noch skeptisch.


🛑 Fazit: Handelskrieg ohne Rückfahrkarte

Die Kombination aus Zöllen, Gegenmaßnahmen, schwankenden Märkten, steigender Inflation und sinkendem Vertrauen in den Dollar könnte die weltweite Konjunktur in eine Rezession stürzen. Während Trump beteuert, dies sei „alles Teil seines Plans“, scheint klar: Die Lage ist instabiler denn je.

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