Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Indien geraten weiter unter Druck. Seit Dienstag um 0.01 Uhr Ortszeit Washington gelten für zahlreiche Waren aus Indien doppelt so hohe Zölle wie zuvor. Der Schritt folgt einer Anordnung von US-Präsident Donald Trump, der die Maßnahme bereits Anfang August angekündigt hatte.
Hintergrund: Ölgeschäfte mit Russland
Auslöser für den Zollstreit sind die anhaltenden Ölimporte Indiens aus Russland. Washington kritisiert seit Monaten, dass Neu-Delhi trotz des Ukraine-Kriegs weiterhin große Mengen russisches Öl bezieht und damit indirekt Moskaus Einnahmen stabilisiert. Mit der nun umgesetzten Maßnahme steigen die Zölle von bisher 25 auf 50 Prozent.
Ein hochrangiger US-Regierungsbeamter bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Frist ohne weitere Verhandlungen ausgelaufen sei. „Die Maßnahme tritt wie angekündigt in Kraft“, so der Sprecher.
Folgen für Indien und den Welthandel
Die Verdopplung der Zölle könnte Indiens Exportwirtschaft empfindlich treffen – betroffen sind vor allem Textilien, Maschinen und IT-Produkte. Indien gilt als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt und ist ein wichtiger Partner der USA, zugleich aber auch enger Handelspartner Russlands.
Ökonomen warnen, dass die Eskalation den globalen Handel zusätzlich belasten könnte. Für die USA wiederum könnte die Maßnahme zu höheren Preisen für Importe aus Indien führen – mit Folgen für amerikanische Verbraucher und Unternehmen.
Politische Dimension
Der Schritt ist auch innenpolitisch motiviert: Trump will mit der harten Haltung gegenüber Ländern, die mit Russland wirtschaftlich kooperieren, Stärke demonstrieren. Für die Regierung in Neu-Delhi, die ihre Energieversorgung sichern muss, dürfte die Entscheidung Washingtons hingegen eine diplomatische Herausforderung darstellen.
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