Die islamistische Terrororganisation Hamas hat die geplante Freilassung weiterer israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Der für Samstag angesetzte Austausch werde verschoben, bis Israel „seine Verpflichtungen erfüllt“, erklärte Abu Ubaida, Sprecher des bewaffneten Hamas-Arms Essedin-al-Kassam-Brigaden, am Samstag.
Israel spricht von Vertragsbruch
Israel reagierte mit scharfer Kritik und warf der Hamas einen Bruch der Vereinbarungen vor. „Jede Verletzung des Abkommens wird als schwerwiegend erachtet“, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Als Reaktion darauf ordnete Verteidigungsminister Yoav Gallant die höchste Einsatzbereitschaft des Militärs im Gazastreifen an.
Bisher freigelassene Geiseln
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar wurden bisher in fünf Freilassungsaktionen 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln übergeben. Zudem ließ die Hamas fünf thailändische Geiseln frei, allerdings nicht als Teil des offiziellen Abkommens mit Israel.
Im Gegenzug hat Israel bislang 583 von insgesamt 1.904 vorgesehenen palästinensischen Häftlingen freigelassen. Auf der Liste der noch festgehaltenen Geiseln befindet sich auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.
Hintergrund des Konflikts
Die Hamas und andere extremistische Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 Israel überfallen, dabei rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dieser Angriff war der Auslöser des Krieges, der im Gazastreifen massive Zerstörungen verursacht hat. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seitdem mehr als 47.500 Menschen getötet worden. Internationale Beobachter halten diese Zahl für plausibel, jedoch gibt es keine Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern.
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