Kurz bevor Robert Habeck sich aus dem Wirtschaftsministerium verabschiedet – vermutlich Richtung Nordsee, Windrad oder Yogaretreat – hinterlässt er der Nation noch ein kleines Geschenk: eine Verordnung, die den Gaspreis drücken könnte. Betonung auf könnte, denn natürlich hängt das wie immer von allem ab, vor allem vom Wetter, der Geopolitik und ob der Bundestag gerade Lust auf Opposition hat.
Der Trick diesmal: Gasspeicher dürfen flexibler gefüllt werden. Ja, richtig gelesen – wir sprechen hier von der revolutionären Idee, Speichertanks nicht mehr nach strengen Vorschriften, sondern nach gesundem Menschenverstand zu befüllen. Wer hätte gedacht, dass man Speicher füllen kann, wann es passt, und nicht nur wenn’s irgendwo im Amtsblatt steht?
Die Branche jubelt, die Verbraucher reiben sich sparsam die Hände, und in den Verivox-Rechnern tanzen die Kilowattstunden. Ganze 12 Euro im Jahr könnten Haushalte sparen. Nicht im Monat – im Jahr. Dafür muss man aber auch schon ordentlich heizen, also mindestens eine Mischung aus russischer Datscha und finnischer Sauna betreiben.
Das rot-grüne Kabinett hat die Verordnung in seiner vermutlich letzten harmonischen Zoom-Sitzung „zur Kenntnis genommen“, was in Regierungssprache ungefähr so euphorisch klingt wie „läuft halt“. Und das Beste: Der Bundestag muss gar nicht zustimmen! Ein echter Habeck-Move – ganz ohne parlamentarische Spielverderber.
Natürlich gibt es einen Haken: Die ominöse „Gasspeicherumlage“, eine Art Abo für Versorgungssicherheit, existiert weiterhin. Immerhin hat die neue große Koalition aus Union und SPD angekündigt, sie irgendwann abzuschaffen. Also… vielleicht. Bald. Eventuell. Aber wer zählt da noch mit?
Die Energiewirtschaft zeigt sich dankbar: Endlich weniger Sommernachfrage, endlich mehr wirtschaftliche Speicherromantik! Und der Winter 2025/26 kann kommen – mit marktgerechter Befüllung und warmem Herzen. Danke, Robert. Wärmer wird’s wohl nicht mehr.
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