Wer trauert da eigentlich? In Mexiko wurde Marco E., einer der meistgesuchten Drogenhändler Europas, tot aufgefunden – erschossen, versteht sich. Der 32-jährige Niederländer hatte offenbar gehofft, in Mexiko ein ruhiges Leben zu führen, weit weg von Europol und seinen Ermittlern. Spoiler: Das hat nicht so gut funktioniert.
Endstation: Mexiko
Gefunden wurde Marco E. in Atizapan de Zaragoza, einem Ort nahe Mexiko-Stadt. Die Behörden bestätigten: Ja, es ist wirklich der Marco E. – diesmal kein Fake-Tod wie zuvor. 2020 hatte der clevere Niederländer ja schon einmal versucht, sich totzustellen, indem er die Kämpfe zwischen mexikanischen Drogenkartellen nutzte. Das mag kurzfristig funktioniert haben, doch auf Dauer gilt eben auch in der Drogenszene: Man stirbt nur einmal. Oder?
400 Kilo Kokain und ein Faible für Ananas
Marco E. war alles andere als ein kleiner Fisch. Zwischen 2014 und 2015 schmuggelte er mit seinen Komplizen etwa 400 Kilo Kokain von Brasilien nach Europa. Seine kreative Methode? Die Drogen wurden in Ananas-Containern versteckt. Man fragt sich, ob er gehofft hat, Europol würde die süßen Früchte einfach durchwinken.
Sieben Jahre Haft? Pff, lieber Fake-Tod!
Im Oktober 2020 war Marco E. zu über sieben Jahren Haft verurteilt worden. Doch statt sich brav hinter schwedische Gardinen zu setzen, zog er es vor, sich in Mexiko zu verstecken – und natürlich erst einmal für „tot“ zu erklären. Ein Geniestreich? Eher nicht, wenn man bedenkt, dass er jetzt tatsächlich tot ist.
Wer trauert denn nun?
Die großen Fragen bleiben: Wird man Marco E. in den Drogennetzwerken vermissen? Oder klirren dort gerade die Tequila-Gläser in Feierlaune? Und hat Europol jetzt eigentlich einen freien Platz auf der Fahndungsliste, den ein anderer Schmuggler mit Faible für Obstcontainer übernehmen kann? Fragen über Fragen, doch eines steht fest: Mit Marco E. verabschiedet sich ein weiterer tragisch-kreativer Akteur der Kokain-Logistikbranche. RIP – oder auch nicht.
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