Startseite Allgemeines Großbritannien feiert Festnahme-Rekord – Jetzt auch Oma ein Sicherheitsrisiko
Allgemeines

Großbritannien feiert Festnahme-Rekord – Jetzt auch Oma ein Sicherheitsrisiko

rachelmatthews7 (CC0), Pixabay
Teilen

Endlich mal wieder gute Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich: Die Polizei hat fast 500 potenzielle Staatsfeinde dingfest gemacht – und das an nur einem Nachmittag! Der mutmaßliche Tatbestand? Gefährlicher Besitz von Transparenten, gelegentliches Rufen von Parolen und in manchen Fällen: das kritische Nachdenken in der Öffentlichkeit.

Der Tatort war, wie so oft, der Trafalgar Square, jener traditionsreiche Platz, an dem einst Tauben stolzieren durften – heute allerdings keine Meinung mehr. Der Anlass: Eine Demonstration gegen die Einstufung der Gruppe Palestine Action als Terrororganisation. Und wie reagiert der Staat? Mit Deeskalation? Nein, natürlich nicht. Sondern mit einem Massenverhaftungs-Speedrun, wie ihn selbst autoritäre Staaten ehrfürchtig beäugen würden.

492 Festnahmen – darunter mutmaßlich auch zwei Rollatoren, ein Regenschirm mit Verdacht auf Extremismus sowie ein älterer Herr, der aus Versehen im Bus mit einer palästinensischen Flagge niesen musste.

Zur Erinnerung: Palestine Action wurde kürzlich zum Staatsfeind erklärt, nachdem Aktivisten auf einen Militärstützpunkt gelangt waren und dort Flugzeuge mit roter Farbe beklecksten. Die RAF zeigte sich schockiert: Noch nie sei ein Kampfjet mit Acryl statt Raketen konfrontiert worden. „Ein klarer Fall von Terrorismus“, urteilte das Innenministerium – denn wenn Farbe auf Metall trifft, ist Demokratie in Gefahr.

Besonders problematisch: Die Verhafteten sehen nicht mal besonders terroristisch aus. Rentner, Lehrer, Rollstuhlfahrer – lauter Menschen, die vermutlich den Müll trennen und den Nachbarn einen schönen Tag wünschen. Eben die gefährlichste Sorte.

Die Polizei verteidigte ihr Vorgehen wie gewohnt auf X (früher Twitter, heute Orwell). Man habe gehandelt, um „öffentliche Sicherheit“ zu gewährleisten. Schließlich könne man nicht zulassen, dass sich Bürger ungestraft gegen die Regierungspolitik äußern – was käme als Nächstes? Wahlen?

Im Vorfeld hatte die Polizei die Veranstalter der Demo übrigens zur Absage gebeten – wegen eines tödlichen Angriffs auf eine Synagoge in Manchester, der mit der Veranstaltung auf dem Trafalgar Square in etwa so viel zu tun hatte wie ein Cricket-Spiel mit der Queen. Die Veranstalter aber lehnten höflich ab: „Vielleicht sollte sich die Polizei mal um echten Terrorismus kümmern – statt um uns.“

Eine provokante These. Fast so gewagt wie ein mitgebrachter Thermosbecher beim Protest.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Urs Fischer und Mainz05 – das passt

Das deutsche Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05 hat den Schweizer Urs Fischer als neuen...

Allgemeines

Der neue F1 Fahrer Weltmeister heisst Lando Norris McLaren ist bereits Konstrukteursweltmeister

Erst im letzten Rennen wurde die Entscheidung über den F1-Fahrerweltmeister ausgefahren, und...

Allgemeines

Adventzauber mit Risiko: Polizei warnt vor professionellen Taschendieben auf Weihnachtsmärkten

Die stimmungsvollsten Wochen des Jahres locken derzeit wieder hunderttausende Menschen auf Advent-...

Allgemeines

F1 das Rennen der Weltmeisterentscheidung – Norris, Piastri oder Verstappen

Mit WM-Leader Lando Norris (McLaren) und seinen Verfolgern Max Verstappen (Red Bull)...