In Kalifornien wüten erneut schwere Brände: Der Hughes Fire nahe Los Angeles hat bereits mehr als 10.000 Hektar Land zerstört und zwingt Zehntausende zur Flucht. Die Feuerwehr kämpft gegen die Flammen, während extreme Winde und Trockenheit die Situation weiter verschärfen.
Schnell ausbreitende Flammen – Tausende auf der Flucht
Das Feuer brach am Mittwochabend nahe Castaic Lake, etwa 70 Kilometer nordwestlich von Los Angeles, aus und breitete sich rasend schnell aus. Behörden warnten vor einer „unmittelbaren Bedrohung für Leben und Eigentum“.
Laut Sheriff Robert Luna wurden bislang 31.000 Menschen zur Evakuierung verpflichtet, während weitere 23.000 eine Evakuierungswarnung erhielten. Über 4.000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, doch am Donnerstagmorgen lag die Eindämmung erst bei 14 %.
Weitere Brände – Sepulveda Fire nahe Bel-Air unter Kontrolle
Zusätzlich brach ein weiteres Feuer entlang des Interstate 405 nahe Bel-Air und der University of California-Los Angeles aus. Die Behörden ordneten vorübergehende Evakuierungen an, konnten das Feuer aber rasch eindämmen. Bis Donnerstagmorgen waren die Warnungen aufgehoben, und der Verkehr auf der stark befahrenen Autobahn konnte wieder freigegeben werden.
Extreme Wetterbedingungen verschärfen die Lage
Die Brände sind Teil einer Serie von Feuern, die seit dem 7. Januar wüten. Starke Winde, niedrige Luftfeuchtigkeit und anhaltende Dürre haben Kalifornien in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Palisades- und Eaton-Brände haben bereits fast 16.000 Gebäude zerstört und mindestens 28 Menschen getötet.
Der Nationale Wetterdienst hat für die Region eine Red-Flag-Warnung bis mindestens Freitag ausgegeben. Experten warnen: Sollten sich neue Feuer entzünden, droht eine rasche und unkontrollierbare Ausbreitung.
Feuerwehr erwartet „extremes Brandverhalten“
In einem Einsatzbericht bestätigte Cal Fire, dass die Bekämpfung der Brände durch starke Winde, unwegsames Gelände und hohe Temperaturen erschwert wird.
„Unsere Feuerwehrleute arbeiten rund um die Uhr, um das Feuer in seinem aktuellen Gebiet zu halten“, heißt es im Bericht. Zusätzliche Einsatzkräfte wurden bereits in Castaic stationiert.
Regen erwartet – doch neue Gefahren drohen
Am Wochenende könnte ein Wetterumschwung für eine vorübergehende Entlastung sorgen: Meteorologen sagen Regenfälle für Südkalifornien voraus. Doch mit den ersehnten Niederschlägen drohen neue Gefahren: Erdrutsche, Schlammlawinen und toxische Rückstände könnten die betroffenen Gebiete weiter gefährden.
Los Angeles’ Bürgermeisterin Karen Bass erließ daher eine Notfallverordnung, um schnelle Aufräumarbeiten und Maßnahmen gegen giftige Ablagerungen einzuleiten. Ziel ist es, das Wassersystem, Strände und Meeresgebiete vor verunreinigtem Brandrückstand zu schützen.
Schulen geschlossen – Tausende Schüler betroffen
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und Evakuierungen haben mehrere Schulbezirke in Nord-Los Angeles den Unterricht ausgesetzt. Besonders betroffen sind Schulen in der Nähe des Brandherds, darunter die Castaic Union School District und mehrere High Schools im Santa Clarita Valley.
Die Schulbehörden betonten, dass sie die Lage in Absprache mit Feuerwehr und Gesundheitsbehörden kontinuierlich neu bewerten.
Aktuelle Eindämmungsstände der Brände in Kalifornien:
🔥 Palisades Fire – 23.448 Hektar, 70 % eingedämmt
🔥 Eaton Fire – 14.021 Hektar, 95 % eingedämmt
🔥 Hughes Fire – 10.176 Hektar, 14 % eingedämmt
Fazit: Ein Wettlauf gegen die Flammen
Während Feuerwehrkräfte weiter gegen die Brände kämpfen, bleibt die Lage angespannt. Neue Feuer, extreme Winde und drohende Schlammlawinen machen die Situation unberechenbar. Südkalifornien bleibt weiter in höchster Alarmbereitschaft.
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