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Gröner holt sich Millionen aus Österreich – und vielleicht auch seine Höfe zurück (mit einem Zaubertrick?)

qimono (CC0), Pixabay
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Leipzig, Plagwitz – ein Ort, wo Träume gebaut, Insolvenzen geprüft und Investoren aus dem Alpenland eingeflogen werden.

Christoph Gröner, Leipziger Bau-Mogul, Schönwetter-Unternehmer und mutmaßlicher Marathon-Gläubiger-Verhandler, scheint im Monopoly um die Plagwitzer Höfe die „Zurück-zum-Start“-Karte gezogen zu haben – diesmal mit einem Joker im Dirndl.

Denn laut eigenen Angaben (und einer Pressemitteilung, die wahrscheinlich mit zitternder Hand verfasst wurde) holt Gröner jetzt einen Investor aus Österreich ins Boot. Ja, richtig gelesen: Die Alpenrepublik schickt Kapital statt Kaiserschmarrn – und zwar 30 Millionen Euro schwer, mit drei Millionen Euro als Bonus fürs Kleingeldfach.

Der mysteriöse Geldgeber heißt Jussak A GmbH – eine Firma, die so geheim ist, dass sie selbst im österreichischen Handelsregister nicht gefunden wurde. Verschwörungstheoretiker vermuten bereits: Jussak steht eigentlich für „Ja, unser Start-up sucht aktuell Kapital“ – oder es ist einfach nur eine Gesellschaft in Gründung, wie bei 90 % aller Firmen in Plagwitz gerade.

Zahltag oder letzter Tanz auf dem Baugerüst?

Gröner, der Mann mit dem Hang zur Immobilienoper und dem Drama-Gen eines ganzen „Tatort“-Castings, steht derzeit mit mehr als zehn Firmen im Insolvenz-Menu – und hat sich privat auch schon für die große Schuldenlotterie qualifiziert. Die Plagwitzer Höfe, einst Kronjuwel seiner Baukrone, drohen endgültig unterzugehen. Aber er gibt nicht auf – und kündigt an: „Ich bin zuversichtlich, dass dieser Albtraum bald vorbei ist.“

Ob er das der Presse sagte oder seinem Spiegelbild, ist unklar.

Zwei Drittel für Österreich – ein Drittel für den Größenwahn

Falls alles klappt, wird Österreich bald zwei Drittel der CGRE AG halten. Und damit auch einen riesigen Brocken von Leipzigs kreativstem Industriegelände – den Plagwitzer Höfen, wo sich 200 Firmen, Clubs, Medienleute und Leute mit bunten Brillen tummeln. Unter ihnen: Spreadshirt, RTL und vermutlich auch ein paar enttäuschte DJ-Kollektive, die sehnlich auf Strom und eine Zukunft hoffen.

Gröner will derweil mit dem frischen Cash auch seine legendären „Geisterbaustellen“ in der Limburgerstraße und Endersstraße wiederbeleben. Das klingt ein bisschen wie: „Ich mach den Dönerladen aus der 90er-Jahre-Fernsehwerbung wieder auf – aber diesmal mit KI!“

Hinterm Bauzaun: CDU-Altstars und ein Insolvenzverwalter mit Wärmedeal

Im Maschinenraum der CGRE AG sitzen inzwischen wahre Größen des Polit-Denkmalsschutzes: Ex-Bahnchef Ronald Pofalla und Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger. Da fehlt eigentlich nur noch Gerhard Schröder als Energieberater und Hans Meiser als Pressesprecher.

Währenddessen schlägt sich der vorläufige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer tapfer durch Plagwitz – und hat immerhin geschafft, die Wärmeversorgung nach nur vier Tagen Zwangs-Sauna wieder anzuschalten. Danke dafür – die Mieter atmen auf (und nicht mehr nur vor Hitze).

Und zum Schluss: Ein Medienunternehmer zahlt für etwas, das ihm schadet

Im Schatten dieser Immobilienposse erlebt Medienunternehmer Robert Hesse sein ganz persönliches Kabarett: Er verklagt eine Gröner-Firma – und bekommt Post von der Landesjustizkasse Sachsen, die ihm freundlich mitteilt, er müsse jetzt 1274,40 Euro Prozesskosten für die Gegenseite zahlen, weil diese selbst nichts mehr hat. Offenbar gilt hier das Prinzip:

„Wer zuerst klagt, zahlt am längsten.“

Fazit:

Die Leipziger Bauwirtschaft ist offenbar ein bisschen wie ein Technoclub am Sonntagmorgen: Der Strom schwankt, die Musik spielt, und keiner weiß so genau, wer noch tanzt – oder schon zusammengebrochen ist. Aber mit frischem Kapital, ein bisschen österreichischer Alpendiplomatie und dem unerschütterlichen Glauben an sich selbst könnte Christoph Gröner es vielleicht doch noch schaffen, aus dem Insolvenz-Beton wieder ein Hochhaus der Hoffnung zu gießen.

Oder zumindest ein ordentliches Pressefoto mit Herrn Pofalla.

1 Komment

  • Lieber Herr Bremer,

    spricht aus Ihrem Artikel über die CGRE AG und Christoph Gröner nicht doch etwas der Neid der Besitzlosen?

    Unabhängig davon muss man anerkennen, dass Sie es zumindest geschafft haben, Ihre Darstellung humoristisch pointiert zu verfassen.

    Meine Name ist Raphael Schön. Ich bin Gründer, langjähriger Mehrheitsaktionär und erster Vorstand der L-KONZEPT Holding AG, der heutigen (weiterhin) börsengelisteten CGRE AG.

    Meine Geschäftsleitungskollegin Beatrice Bonell und meine Person waren in der Vergangenheit bereits öfter Gegenstand einer mehr oder weniger kritischen Berichterstattung Ihres Mediums.

    Nun dürfte es Ihnen nicht entgangen sein, dass die letzten Jahre für die Immobilienwirtschaft in Deutschland ein sehr schwieriges Umfeld geschaffen haben. Die Gründe dafür setzte ich als allgemein bekannt voraus und daher ersparte ich mir diesbezügliche Erläuterungen.

    Umso mehr ist es m.E. sehr ankennenswert, wenn ein Unternehmer wie Christoph Gröner und das Führungsteam der CGRE AG in diesen Zeiten persönliche und geschäftliche Verantwortung übernehmen und Christoph seine gesamte persönliche und finanzielle Kraft für den Turnaround einer gewichtigen und für den deutschen Immobilienmarkt m.E. durchaus bedeutsamen Unternehmensgruppe einsetzt.

    Über den Weg bis zum Ziel und einzelne Entscheidungen kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein und sachliche Kritik muss in einer offenen und freiheitlichen Gesellschaft jederzeit erlaubt sein.

    Das Unternehmer wie Christoph (und viele andere…) die Pferde sind, welchen den Karren der Deutschland AG ziehen und nicht etwa räudige Hunde, welche man ungestraft durchs Dorf treiben kann, sollte im Rahmen einer fairen Berichterstattung endlich wieder Beachtung finden.

    Ich kann aus eigener Kenntnis sagen, dass Christoph Gröner und die Führungsmannschaft der CGRE AG ein echtes Bemühen um Fairness und letztlich machbare Lösungen auszeichnet. Warum die Seitenhiebe auf die politische Vergangenheit einzelner Führungskräfte? Immerhin haben sich diese von der recht bequemen Politik in die harte Welt des Unternehmertums gewagt…

    Das man einen offesichtlich potenten Investor aus Österreich für die CGRE AG gefunden und gebunden hat, darf man in diesen Zeiten m.E. als unternehmerisches Meisterstück wahrnehmen.

    Spannend ist nun, wie die Presse ganz allgemein damit umgeht: Skepsis und teilweise Häme bestimmen das Bild. Kann es sein, dass es der umstrittene Christoph Gröner wieder einmal „geschafft hat“?

    Das passt so gar nicht ins Bild der Menschen, die zu allem eine Meinung, aber leider von der Immobilienwirtschaft in der Mehrzahl relativ wenig Ahnung haben. Über wen soll man nun seine Häme in Zukunft ergiessen?

    Vielleicht wäre es interessant zu wissen, wer hinter der Jussak A GmbH steht? Eine echte Aufgabe für eine qualifizierte Pressearbeit, dass herauszufinden. Ich bin überzeugt davon, lieber Herr Bremer, Sie wären tatsächlich sehr beeindruckt.

    Ich persönlich bleibe der CGRE AG als (nur noch Klein-)Aktionäre gerne verbunden und bin gespannt auf die unternehmerische Zukunft. Auch diese wird jedenfalls nicht verschenkt, sondern im Zweifel hart erarbeitet.

    Mit freundlichen Grüßen

    Raphael Schön
    Dipl.-Kaufmann
    (Gründer und Unternehmer seit mehr als 40 Jahren)

    Anmerung der Redaktion:

    Hallo Herr Schön,

    ob ich lieb war bzw. bin, wird sich dann am 6. Dezember zeigen.
    Natürlich muss man auch die unternehmerische Leistung von CG anerkennen, aber man darf nicht vergessen, wie viele Handwerker noch auf ihr Geld warten.

    Ja, das mit der Gesellschaft aus Österreich hat mich ein wenig schmunzeln lassen – der Name klingt doch sehr nach einer Gesellschaft, die einst ihren Sitz in der Leipziger Christianstraße hatte, wo damals Michael Haupt und Norbert Ketter ihr Büro betrieben.

    Schaun wir mal, was da noch so kommt.

    Ihnen eine schöne Weihnachtszeit!

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