New York, 24. April 2025 – Der Smartphone-Hersteller Motorola hat am Donnerstag eine neue Generation seiner beliebten Razr-Klapphandys vorgestellt – und setzt dabei voll auf künstliche Intelligenz (KI). Bemerkenswert: Neben Google sind auch Microsoft, Meta und das aufstrebende Unternehmen Perplexity mit an Bord. Damit ist Motorola einer der ersten Hersteller, der gleich vier große KI-Anbieter auf einem Gerät vereint.
Ein Smartphone – vier KI-Systeme
Die neuen Modelle Razr, Razr Plus und das Spitzenmodell Razr Ultra sollen am 15. Mai erscheinen. Bereits vorab wurde bekannt, dass sie mit einer Reihe KI-basierter Funktionen ausgestattet sind – darunter intelligente Benachrichtigungszusammenfassungen, visuelle Analysen des Bildschirminhalts und persönliche Assistenten. Besonders hervorzuheben ist die neue „Next Move“-Funktion, die etwa beim Surfen auf Pinterest automatisch passende Bilder für Einladungskarten vorschlagen kann – möglich gemacht durch Perplexitys Such-KI.
Die teuerste Version, das Razr Ultra, bietet zudem eine innovative Steuerung: Das integrierte KI-System kann aktiviert werden, wenn der Nutzer das halb aufgeklappte Gerät nur anschaut – ganz ohne Sprachbefehl oder Tastendruck.
Google nicht allein im Fokus
Trotz Integration des Google Gemini-Assistenten, der etwa Reisetipps oder Fotos aus Google Fotos finden kann, steht der Tech-Gigant nicht allein im Rampenlicht. Auch Metas Llama-Modell (für Benachrichtigungen) und Microsofts Copilot (für Produktivitätsfunktionen) sind vorinstalliert. Bemerkenswert: OpenAI, Entwickler von ChatGPT, fehlt. Laut Motorola habe man bewusst auf technologische Ergänzung gesetzt – Perplexity etwa sei besonders stark bei Rechercheanfragen.
Politischer Kontext: Googles Monopolstellung in der Kritik
Die Vorstellung der neuen Razr-Modelle erfolgt in einer angespannten Phase für Google: Das Unternehmen steht wegen seiner marktbeherrschenden Stellung im Suchmaschinenbereich unter Druck. In einem laufenden Verfahren prüft ein US-Gericht, ob Google Android unfair nutzt, um seinen Suchdienst zu bevorzugen. Im Raum steht sogar, Android aus dem Konzern herauszulösen.
Dass Motorola nun mehrere KI-Anbieter auf einem Android-Gerät vereint, wird in der Branche als Signal für mehr Offenheit und Vielfalt gewertet – und könnte politisch willkommen sein.
Preise und Lieferkette: Flexibilität als Vorteil
Trotz weltweiter Lieferkettenprobleme und hoher US-Zölle bleibt Motorola preislich stabil: Das Razr Ultra soll 1.300 Dollar, das Razr Plus 1.000 Dollar und das Basismodell 700 Dollar kosten. Laut Motorola helfe die globale Struktur des Mutterkonzerns Lenovo, Produktionskosten flexibel zu halten und Tarifrisiken aus China abzufedern.
„Wir reagieren schnell auf Marktentwicklungen, um Preissteigerungen für Verbraucher möglichst zu vermeiden“, sagt Maria Jose Martin, Leiterin des Produktmarketings für Nordamerika.
Fazit: Ein Meilenstein für KI im Smartphone-Markt
Mit den neuen Razr-Modellen bringt Motorola nicht nur stilvolle Falttechnik zurück, sondern zeigt auch, wie vielseitig KI in Zukunft auf Smartphones eingesetzt werden kann – und dass der Kampf um die Vorherrschaft im KI-Markt nicht nur zwischen Google und OpenAI entschieden wird.
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