Im laufenden US-Prozess zur möglichen Zerschlagung von Google hat sich CEO Sundar Pichai gestern in Washington schockiert gezeigt über die – man halte sich fest – Dreistigkeit, interne Daten des Suchmaschinenimperiums einsehen zu wollen. Die Forderung nach Offenlegung des Suchindex und der Anfragedaten sei nicht weniger als eine „faktische Enteignung unseres geistigen Eigentums“, erklärte Pichai sichtlich erschüttert. Denn wenn erstmal jemand einen Blick auf die Daten wirft, könnte ja jeder so eine kleine Weltmacht-Suchmaschine zusammenbauen. Trivial, quasi.
Während die US-Behörden darüber nachdenken, Google ein paar Dominanzspielzeuge wie den Chrome-Browser abzunehmen oder zumindest ein bisschen Transparenz in das KI-Gebaren zu bringen, sieht Pichai offenbar das Ende des freien Unternehmertums nahen. Klar, wenn Google verpflichtet wird, seine Geschäftsgeheimnisse offenzulegen, könnte ja plötzlich jemand anderes auf die Idee kommen, auch gute Suchergebnisse zu liefern. Und das wäre natürlich ganz unfair.
Nebenbei ließ Pichai noch fallen, dass man mit Apple hoffentlich bald ein kleines KI-Arrangement über die Bühne bringen werde – Gemini soll auf neuen iPhones einziehen. Apple selbst schweigt höflich dazu, vermutlich, weil man nicht stören will, während der Koloss Google sich gerade öffentlich gegen Transparenz wehrt wie ein Drache gegen Fensterputzer.
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