Donald Trump hat es mal wieder geschafft: Dank seiner durchdachten Wirtschaftspolitik (hust), der Angst vor einem globalen Handelskrieg und seiner sprunghaften Finanzstrategie strahlt Gold heller als je zuvor. Während das Weiße Haus sich darauf konzentriert, Zölle zu verhängen und internationale Beziehungen mit der Eleganz eines Vorschlaghammers zu führen, erreicht der Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen.
Am Mittwoch knackte der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) in London die Marke von 2.870 US-Dollar – ein Wert, den selbst eingefleischte Goldfanatiker kaum für möglich gehalten hätten. Zwar ging es zum Wochenende minimal bergab (wahrscheinlich, weil Trump ausnahmsweise mal nichts getwittert hat), aber insgesamt ist der Goldpreis seit Jahresbeginn um neun Prozent gestiegen – und Analysten sehen noch viel Luft nach oben.
Gold ist das neue Bitcoin – nur mit weniger Elon Musk
Während Kryptowährungen sich mal wieder verhalten wie ein hyperaktives Kind auf einer Zuckerdiät, bleibt Gold die vernünftige Alternative für alle, die dem Finanzsystem nicht trauen – was unter Trump eine völlig nachvollziehbare Haltung ist. Der Weltgoldrat (ja, den gibt es wirklich) meldete für das vergangene Jahr eine Rekordnachfrage, und ein Ende ist nicht in Sicht.
Der Grund? Geopolitisches Chaos, Unsicherheiten und die altbekannte Trump’sche Wirtschaftslotterie. Seit der russischen Invasion in der Ukraine setzen Zentralbanken verstärkt auf Gold, und Trumps Ankündigung, die Weltwirtschaft mit neuen Zöllen zu schocken, sorgt für eine regelrechte Flucht in das glänzende Metall.
Besonders absurd: Die USA könnten selbst noch mitverdienen, denn Trumps Finanzminister Scott Bessent (seines Zeichens ehemaliger Hedgefonds-Manager, also quasi Wall-Street-Berserker im Regierungsanzug) denkt laut darüber nach, die Goldreserven der USA zu neuen Marktwerten zu bewerten.
Kleiner Vergleich:
- Aktuell stehen die US-Goldreserven mit 42 Dollar pro Unze in den Büchern.
- Der Marktpreis liegt aber bei über 2.800 Dollar.
- Eine „kleine Anpassung“ würde dem US-Finanzministerium plötzlich 800 Milliarden Dollar in die Kassen spülen – quasi ein Trump-sches Wirtschaftswunder!
Trumps Währungslogik: Schwacher Dollar gut, starker Dollar auch gut?
Die neue Trump-Administration hat zudem eine faszinierende Theorie entwickelt:
- Der US-Dollar ist zu stark, weil er die heimische Industrie belastet.
- Gleichzeitig soll er aber die Weltwirtschaft dominieren.
- Und wenn man Zölle erhebt, dann wird er erst mal stärker, aber durch „kreative“ Zusammenarbeit mit der Federal Reserve (aka Druckerpresse anwerfen?) könnte er dann wieder künstlich geschwächt werden.
Klingt verwirrend? Ist es auch.
Selbst Stephen Miran, der Vorsitzende von Trumps Wirtschaftsberatergremium (und jemand, der das alles wohl ernst meint), gibt zu, dass dieser Balanceakt kompliziert ist. Sein Plan:
- Erst Zölle als Druckmittel nutzen.
- Dann Länder dazu zwingen, US-Staatsanleihen zu kaufen, um das Defizit zu finanzieren.
- Schließlich die Notenbank ins Boot holen, um den Dollar „freiwillig“ wieder abzuwerten.
Ob das klappt? Nun ja, bisher hat noch niemand die Finanzmärkte mit einer Mischung aus Handelskriegen, Zöllen und Währungstricks langfristig erfolgreich gesteuert – aber hey, first time for everything!
Willkommen im Finanz-Wunderland – bitte anschnallen!
Die Financial Times bringt es auf den Punkt:
„Einst unvorstellbare Ideen sind plötzlich völlig normal. Und damit meinen wir nicht nur Trumps Pläne, Grönland zu kaufen.“
Kein Wunder also, dass sich immer mehr Anleger denken: „Ach, dann lieber Gold.“
Während Londoner Tresore langsam leerer werden, weil tonnenweise Gold nach New York geflogen wird, bleibt nur eine Frage offen: Wie lange dauert es, bis Trump behauptet, er hätte Gold persönlich erfunden?
Egal wie es weitergeht – eins steht fest:
Wenn die Welt untergeht, dann zumindest mit glänzendem Gold in den Händen.
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