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German Pellets – Wenn heiße Luft zum Geschäftsmodell wird

geralt (CC0), Pixabay
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Tusch! Applaus! Und Vorhang auf für das neueste Kapitel in der langen, bewegenden Geschichte des „Ich hab’s nicht kommen sehen“-Theaters! Diesmal in der Hauptrolle: Der Ex-Geschäftsführer von German Pellets, der nun ganz zufällig und rein aus eigenem Antrieb zu der Erkenntnis gekommen ist, dass er vielleicht, möglicherweise, eventuell ein klitzekleines bisschen zu spät Insolvenz angemeldet hat.

Aber hey – nicht zehn Monate zu spät, sondern nur sieben Wochen! Na dann, liebe betrogene Anleger, atmet auf! Das ist ja fast wie ein Sonderangebot: Dreistellige Millionenverluste, aber mit 30 % weniger Verzögerung!

„Ups, Pleite!“ – Die hohe Kunst der Insolvenzverschleppung

Also, wie lief das Ganze ab?

  1. Große Pläne schmieden: Europas größter Pellet-Hersteller wollte unbedingt expandieren – USA! Belgien! Kohlekraftwerke umbauen!
  2. Geld einsammeln: Neue Anleger überzeugt, fleißig Genussrechte verkauft. Versprochen: satte 8 % Rendite!
  3. Böses Erwachen: Überraschung! Die Kasse war schon längst leer. Aber keine Sorge, liebe Investoren, euer Geld wurde sinnvoll „angelegt“ – also zumindest irgendwo.
  4. Zeit gewinnen: Noch ein paar Monate weitermachen, in der Hoffnung, dass sich der Kontostand von selbst erholt (Spoiler: Hat nicht geklappt).
  5. Insolvenz? Ach ja… Erst als es wirklich nicht mehr ging, mal langsam an die Formalitäten gedacht.

Aber seien wir fair: Unser geschätzter Geschäftsführer hat das ja nicht aus Böswilligkeit getan! Nein, nein – er hat es billigend in Kauf genommen. Na, das macht die Sache doch gleich viel sympathischer!

Das große Finale: Bewährung und ein kleines „Sorry“

Und nun? Nach zwei Jahren Prozess, 50 Verhandlungstagen und 300.000 Euro Verfahrenskosten kommt der große Justiz-Showdown:

  • Statt jahrelanger Haft gibt’s eine maximal zweijährige Bewährungsstrafe.
  • Kein Kreditbetrug, kein Bankrott mehr auf der Anklagebank – die Liste der Vergehen wurde schön zurechtgestutzt.
  • Ein bisschen Bedauern ins Mikrofon, und schon ist der Weg frei für einen baldigen Neustart in der Geschäftswelt.

Die geschädigten Anleger? Ach, die sind halt Pechvögel. Denn wer glaubt denn auch wirklich, dass ein Holzverarbeitungsunternehmen mit einer Rendite von 8 % auf Genussrechte seriös wirtschaftet? Selber schuld, wenn man nicht misstrauisch genug war!

Fazit: Moral aus der Geschichte? Keine!

Aber hey, Kopf hoch! Die Pelletheizungen laufen noch, das Werk existiert weiter – nur das Geld der Anleger ist verdampft.

Und wenn wir eins aus solchen Geschichten gelernt haben, dann doch wohl:

  • Ein bisschen Insolvenzverschleppung tut niemandem weh – außer den Investoren.
  • Ein paar Millionen Verlust? Naja, Banken bekommen eh zuerst ihr Geld.
  • Ein ordentliches „Sorry“ und ein guter Deal mit der Justiz – und schon geht’s weiter!

Also, liebe Anleger: Beim nächsten Mal vielleicht einfach lieber das Geld direkt ins Kaminfeuer werfen – dann habt ihr wenigstens ein bisschen Wärme davon.

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