Der juristische Machtkampf zwischen Paris Saint-Germain und seinem ehemaligen Superstar Kylian Mbappé hat eine deutliche Wendung genommen: Ein Arbeitsgericht in Paris hat den französischen Topklub dazu verurteilt, dem Nationalspieler rund 60 Millionen Euro zu zahlen. Damit erhielt Mbappé in einem monatelangen arbeitsrechtlichen Streit umfassend Recht.
Nach Ansicht des Gerichts hatte PSG vertraglich vereinbarte Gehälter und Bonuszahlungen nicht vollständig ausgezahlt. Die Richter stellten klar, dass auch ein internationaler Spitzenverein an die arbeitsrechtlichen Verpflichtungen gegenüber seinen Spielern gebunden ist – unabhängig von sportlichen oder strategischen Interessen des Klubs.
Monatelanger Konflikt hinter den Kulissen
Dem Urteil war ein langer Konflikt zwischen Mbappé und PSG vorausgegangen. Bereits vor seinem Abschied aus Paris hatte es Spannungen gegeben, nachdem der Stürmer eine Vertragsverlängerung abgelehnt hatte. In der Folge war Mbappé zeitweise vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden – ein Schritt, der international für Diskussionen sorgte.
Mbappé argumentierte vor Gericht, dass ihm trotz bestehendem Arbeitsvertrag Gehaltsbestandteile und Prämien vorenthalten worden seien. PSG hingegen vertrat die Auffassung, dass bestimmte Zahlungen an Bedingungen geknüpft gewesen seien. Dieser Argumentation folgte das Gericht jedoch nicht.
Ablösefreier Wechsel zu Real Madrid
Im Juni des vergangenen Jahres verließ Mbappé Paris Saint-Germain schließlich ablösefrei und wechselte zu Real Madrid. Sportlich war der Transfer ein Coup für die Königlichen – wirtschaftlich jedoch ein schwerer Verlust für PSG. Das nun ergangene Urteil verschärft die finanzielle Bilanz für den französischen Klub zusätzlich erheblich.
Signalwirkung über den Einzelfall hinaus
Der Richterspruch hat nicht nur für PSG, sondern für den Profifußball insgesamt eine erhebliche Signalwirkung. Er macht deutlich, dass Vereine auch im Hochleistungs- und Millionenbusiness nicht über dem Arbeitsrecht stehen. Vertragsklauseln, Bonusregelungen und Gehaltszusagen sind rechtlich einklagbar – selbst gegen finanzstarke Topklubs.
PSG prüft Berufung
Das Urteil ist bislang nicht rechtskräftig. Paris Saint-Germain kann gegen die Entscheidung noch Berufung einlegen. Ob der Klub diesen Schritt gehen wird, ist derzeit offen. Sollte PSG den Rechtsweg weiter beschreiten, könnte sich der Streit erneut über Monate hinziehen.
Fest steht jedoch schon jetzt: Der Fall Mbappé ist eines der aufsehenerregendsten arbeitsrechtlichen Verfahren im europäischen Profifußball der vergangenen Jahre – mit einem finanziellen Volumen, das selbst in der Welt der Spitzengehälter außergewöhnlich ist.
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