Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Seine Frau bestätigte die traurige Nachricht dem WDR. Der langjährige FDP-Politiker galt als eine der prägendsten liberalen Stimmen der Bundesrepublik.
Ein Leben für Freiheit und Bürgerrechte
Baum wurde am 28. Oktober 1932 in Dresden geboren und erlebte als Kind die Luftangriffe auf seine Heimatstadt im Februar 1945. Noch anlässlich des 80. Jahrestags der Bombardierung äußerte er sich zur politischen Lage in Deutschland und appellierte an die Gesellschaft, für die Demokratie einzustehen:
🗣 „Seien wir mutig, lasst uns handeln!“
Von 1978 bis 1982 war Baum Bundesinnenminister in der sozial-liberalen Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt. Er galt als führender Vertreter des linksliberalen Flügels der FDP und setzte sich zeitlebens für Bürgerrechte, Datenschutz und den Schutz der Demokratie ein.
Würdigung aus der Politik
Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der politischen Landschaft. FDP-Vize und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki zeigte sich tief betroffen:
🗣 „Der Tod von Gerhart Baum geht mir persönlich nah. Wir kannten uns über 50 Jahre. Er war ein streitbarer, nicht immer bequemer Liberaler – aber sind das Liberale jemals?“
Kubicki betonte zudem:
🗣 „Eine starke Stimme der Freiheit schweigt jetzt für immer. Aber sie wird sicher lange nachklingen.“
Auch FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner würdigte den Verstorbenen:
🗣 „Mit Gerhart Baum haben unser Land und die Freien Demokraten eine der kräftigsten Stimmen für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie verloren. Sein Rat und sein kritischer Blick werden uns fehlen.“
Die Freien Demokraten seien ihm zu großem Dank verpflichtet, so Lindner weiter.
Ein Erbe, das bleibt
Gerhart Baum blieb bis ins hohe Alter ein engagierter Mahner und Verteidiger demokratischer Werte. Sein Vermächtnis wird die politische Debatte in Deutschland noch lange begleiten. Seine Gedanken zur Freiheit und Bürgerrechten werden auch über seinen Tod hinaus als Inspiration dienen.
Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Renate und seiner Familie.
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