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Gefahr im Urlaubsparadies: Giftalge sorgt für Badeverbot an der Adria

ischeffler (CC0), Pixabay
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Italiens beliebte Adriaküste wird derzeit von einer unsichtbaren, aber gefährlichen Bedrohung heimgesucht: Die Giftalge Ostreopsis cf. ovata breitet sich rasant im Küstenwasser aus und hat bereits erste Strände lahmgelegt. In mehreren Gemeinden wurden Badeverbote ausgesprochen – ein schwerer Schlag für Touristen wie Einheimische.

Am idyllischen Spiaggia Urbani in Sirolo, einem sonst malerischen Badeort mit türkisfarbenem Wasser und feinem Sand, ist Schwimmen nun strengstens untersagt. Auch in Numana, Ancona und Porto Recanati wurden die Strände gesperrt. Der Grund: drastisch erhöhte Algenkonzentrationen, die gesundheitliche Risiken bergen.

Die Umweltagentur ARPAM schlug bereits Anfang September Alarm. Nach einem kurzen Rückgang gegen Ende August zeigen aktuelle Messungen nun wieder teils Notfallwerte – mit dramatischen Zellzahlen:

  • Ancona – Passetto: 836.800 Zellen/Liter
  • Numana Alta: 672.000 Zellen/Liter
  • Sirolo – Urbani Beach: 448.000 Zellen/Liter
  • Porto Recanati – Fiumarella: 368.400 Zellen/Liter
  • Ancona – Pietralacroce: 72.000 Zellen/Liter

Die unscheinbare Mikroalge ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Wer mit ihr in Kontakt kommt, riskiert gesundheitliche Beschwerden wie Atemnot, gereizte Augen, Hautausschläge oder sogar grippeähnliche Symptome. Besonders empfindlich reagieren Kinder, ältere Menschen und Asthmatiker auf das von der Alge freigesetzte Toxin.

Inzwischen haben vier Gemeinden offizielle Badeverbote verhängt. Betroffen sind:

  • Sirolo (Spiaggia Urbani)
  • Numana Alta (Numana, Spiaggiola)
  • Ancona (Passetto, Pietralacroce)
  • Porto Recanati (nördlich der Fiumarella-Mündung)

Die Behörden raten eindringlich davon ab, an den betroffenen Küstenabschnitten ins Wasser zu gehen. Die Entwicklung wird kontinuierlich überwacht. Wie lange die Verbote bestehen bleiben, ist unklar – sie hängen von Temperatur, Strömung und weiteren Umweltfaktoren ab.

Was als Traumurlaub begann, endet für viele Reisende nun mit einem enttäuschten Blick aufs Meer – und der Hoffnung, dass die unsichtbare Bedrohung bald gebannt ist.

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