Nach dem verheerenden Amoklauf an einer Grazer Schule sind die Familien der Opfer nun erneut Ziel einer zutiefst niederträchtigen Tat geworden. Mehreren Hinterbliebenen wurde ein gefälschtes Schreiben zugestellt, das angeblich von der Medizinischen Universität Graz stammen soll. Darin werden schwere und völlig haltlose Vorwürfe über angebliche Fehler in den gerichtsmedizinischen Gutachten erhoben – ein perfider Versuch, Schmerz und Zweifel inmitten unermesslicher Trauer zu säen.
Med-Uni Graz empört: „Ein äußerst verwerflicher Angriff“
Die Medizinische Universität Graz bestätigte den Vorfall und übermittelte das gefälschte Schreiben umgehend an die Staatsanwaltschaft. In einer Stellungnahme fand die Universitätsleitung klare Worte:
„Es ist äußerst verwerflich, dass Unbekannte versuchen, durch eine plumpe Fälschung den Eindruck zu erwecken, die Universität habe Fehler eingeräumt oder gar Vertuschung betrieben. Diese abscheuliche Aktion verletzt die Hinterbliebenen zutiefst und diskreditiert zugleich die Arbeit unserer Fachleute.“
Die Institutsleiterin und ihr Team waren nach dem Amoklauf am Grazer BORG Dreierschützengasse mit der pietätvollen Identifizierung der Opfer betraut – in enger Abstimmung mit den religiösen Vorgaben der betroffenen Familien. Dass jemand diesen sensiblen Bereich für eine derart geschmacklose Fälschung missbraucht, sorgt in Fachkreisen und der Öffentlichkeit gleichermaßen für Entsetzen.
Unterstützung für die betroffenen Familien
Die Med-Uni Graz bietet den Eltern der Opfer sowohl aufklärende Gespräche zum Inhalt des Fake-Schreibens als auch psychologische Unterstützung an.
„Wir verurteilen zutiefst, was dieses anonyme Schreiben bei den Hinterbliebenen anrichtet“, heißt es in einer weiteren Mitteilung.
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, nähere Details liegen derzeit jedoch noch nicht vor. Die gerichtsmedizinischen Gutachten zum Amoklauf sind abgeschlossen; lediglich das Schussgutachten steht noch aus.
Rechtsanwältin brachte Fälschung ans Licht
Entdeckt und an die Universität weitergeleitet wurde das Schreiben von der Grazer Anwältin Karin Prutsch-Lang, die mehrere Opferfamilien vertritt. Sie bereitet derzeit eine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich vor, vier der notwendigen Aufforderungsschreiben an die Finanzprokuratur wurden bereits eingebracht.
Kommentar:
Diese infame Fälschung ist nicht nur ein Akt der Pietätlosigkeit, sondern eine skrupellose Grenzüberschreitung. Wer bewusst trauernde Familien mit Lügen konfrontiert, um Misstrauen zu säen, handelt jenseits jeder moralischen und menschlichen Grenze. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen rasch ausgeforscht und zur Rechenschaft gezogen werden.
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