Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Sachsen hat eine umfassende politische Diskussion über ein mögliches generelles Böllerverbot an Silvester angeregt. Hintergrund sind die zunehmenden Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Pyrotechnik.
Sicherheitsbedenken der Polizei
GdP-Landesvorsitzender Jan Krumlovsky erklärte gegenüber dem MDR, es sei nicht das Ziel der Gewerkschaft, den Menschen die Freude am Jahreswechsel zu nehmen. Allerdings habe sich der Charakter von Feuerwerkskörpern in den letzten Jahren stark verändert:
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Viele frei verkäufliche Produkte hätten eine enorme Sprengkraft.
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Dadurch sei nicht nur die eigene Sicherheit gefährdet, sondern auch die von Unbeteiligten.
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Vor allem die Zahl von Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte mit Böllern und Raketen habe deutlich zugenommen.
Krumlovsky kritisierte, dass die Politik bislang kaum auf diese Entwicklung reagiert habe.
Unterstützung durch bundesweite Debatte
Die Diskussion um ein mögliches Böllerverbot ist nicht neu. Eine Petition der Berliner Polizeigewerkschaft für ein solches Verbot wurde bereits von rund zwei Millionen Menschen unterzeichnet. Das zeigt nach Ansicht der GdP Sachsen, dass das Thema auch in der Bevölkerung auf große Resonanz stößt.
Position der Innenministerien
Die Innenministerien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben bislang jedoch signalisiert, ein generelles Böllerverbot nicht mitzutragen. Stattdessen setzen sie auf bestehende Regulierungen, etwa Verbotszonen oder Auflagen in besonders sensiblen Bereichen.
Hintergrund
Seit Jahren wird in Deutschland über die Risiken von Silvesterfeuerwerk gestritten. Befürworter eines Verbots verweisen auf:
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die hohe Zahl von Verletzten in Notaufnahmen,
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Brände und erhebliche Sachschäden,
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sowie die Belastung von Tieren und Umwelt.
Gegner eines Verbots sehen darin jedoch einen Eingriff in Tradition und persönliche Freiheit. Sie fordern stattdessen strengere Kontrollen des Verkaufs und gezielte Verbotszonen, etwa in Innenstädten.
Ausblick
Ob es in Sachsen oder bundesweit tatsächlich zu einem generellen Verbot kommt, bleibt offen. Die Forderung der GdP Sachsen könnte den politischen Druck jedoch erhöhen, die Debatte über Sinn und Grenzen privater Feuerwerke intensiver zu führen.
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