Zwischen schneebedeckten Gipfeln und diplomatischen Gipfeltreffen scheint sich im Handelskonflikt zwischen den USA und ihren westlichen Partnern möglicherweise ein vorsichtiger Wandel abzuzeichnen. Beim G7-Treffen im kanadischen Ferienort Banff äußerte sich Bundesbankpräsident Joachim Nagel zurückhaltend optimistisch über eine mögliche Annäherung in Zollfragen.
„Mein Eindruck ist, dass man sich bei bestimmten Themen beginnt anzunähern, besser zu verstehen“, sagte Nagel gegenüber der ARD. Zwar sei noch nicht von einem Durchbruch die Rede, doch es gebe erkennbare Signale der Bewegung – ein leises, aber spürbares Aufweichen der Fronten.
Im Zentrum der Gespräche der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) stand erneut der von der US-Regierung entfesselte Handelskonflikt, der in den letzten Jahren das transatlantische Verhältnis stark belastet hat. Vor allem Zölle auf Stahl, Aluminium und strategisch wichtige Produkte hatten für erhebliche Spannungen gesorgt.
Nagel betonte jedoch, dass die Fortschritte nicht überbewertet werden dürften. „Es gibt noch einige Hürden zu überwinden“, warnte er. Die Differenzen seien tief, die Interessenlagen komplex – und der Weg zu einer tragfähigen Einigung erfordere Geduld, Kompromissbereitschaft und vor allem politische Führung.
Ein kompletter Kurswechsel in der US-Handelspolitik ist zwar nicht in Sicht, doch die Gespräche in Banff lassen zumindest erkennen, dass Dialogbereitschaft besteht. Und das allein – so scheint es – ist in diesen Zeiten bereits eine Nachricht wert.
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