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Fünf Trümpfe Chinas im Handelskrieg mit den USA

mayns82 (CC0), Pixabay
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Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat sich dramatisch verschärft: Washington hat Strafzölle von bis zu 245 % auf chinesische Importe verhängt, Peking reagierte mit Gegenzöllen von 125 %. Doch China zeigt sich entschlossen – und verfügt über mächtige Werkzeuge im globalen Machtpoker. Hier sind fünf Karten, die China in der Hand hält:

1. Schmerzresistenz einer Autokratie

China kann ökonomischen Druck länger aushalten als westliche Demokratien. Präsident Xi Jinping muss sich keiner Wahl stellen und kann auf ein riesiges Binnenland zurückgreifen, um Exporteinbußen abzufedern. Der Rückhalt in der Bevölkerung wird mit nationalistischen Parolen und Konsumanreizen wie Subventionen und Seniorenreisen gestärkt. Doch soziale Unruhen wegen Immobilienkrise und Jugendarbeitslosigkeit bleiben ein Risiko.

2. Chinas technologische Aufholjagd

Längst ist China mehr als „die Werkbank der Welt“: Es investiert massiv in Zukunftsindustrien wie Elektromobilität, KI und Halbleiter. BYD überholte Tesla als größter E-Auto-Hersteller, Huawei dominiert wieder den Smartphone-Markt, und KI-Modelle wie DeepSeek fordern US-Produkte heraus. Selbst Apple gerät zunehmend ins Hintertreffen. Chinas Jahrzehnte lang aufgebaute Lieferketten-Infrastruktur lässt sich nicht so einfach ersetzen.

3. Unabhängiger Handel dank „Global South“

Seit der ersten Trump-Ära hat China seine Abhängigkeit vom US-Markt deutlich reduziert. Die Belt and Road Initiative, verstärkter Handel mit Südostasien, Afrika und Lateinamerika sowie der Wechsel von US-Soja zu brasilianischem Soja sind nur einige Beispiele. China ist heute wichtigster Handelspartner von 60 Staaten – fast doppelt so vielen wie die USA.

4. Chinas Spiel mit den US-Staatsanleihen

Peking hält rund 700 Milliarden Dollar in US-Staatsanleihen – ein potenzielles Druckmittel. Zwar würde ein Verkauf auch China selbst schaden, aber schon die Drohung destabilisiert die Finanzmärkte, wie der Kursrutsch bei US-Staatsanleihen im April gezeigt hat. Trump musste daraufhin mehrere Zölle wieder aussetzen – China weiß jetzt, wo die Schmerzgrenze liegt.

5. Monopol auf seltene Erden

Chinas vielleicht stärkste Waffe: die Kontrolle über seltene Erden, die für Hightech und Rüstung unverzichtbar sind. Mit 61 % der weltweiten Förderung und 92 % der Raffinierung dominiert China diesen Markt. Schon jetzt hat Peking Exportbeschränkungen für kritische Rohstoffe wie Dysprosium, Yttrium und Antimon verhängt – mit gravierenden Folgen für westliche Industrien.


Fazit

Peking ist auf den neuen Handelskrieg vorbereitet – besser als viele im Westen erwartet haben. Während Trump auf kurzfristige Siege und medienwirksame Deals setzt, verfolgt China eine langfristige, strategische Linie. Ein rascher Sieg der USA erscheint zunehmend unwahrscheinlich – und die Weltwirtschaft zittert vor den möglichen Folgen.

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