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Führungswechsel bei DB Cargo – Bahn trennt sich offenbar von Güterverkehrs-Chefin Sigrid Nikutta

MIH83 (CC0), Pixabay
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Bei der kriselnden Güterverkehrstochter DB Cargo steht offenbar ein weiterer personeller Umbruch bevor: Sigrid Nikutta, die seit 2020 an der Spitze des Unternehmens steht, soll nach übereinstimmenden Medienberichten ihren Posten verlieren. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) meldet, zieht die Deutsche Bahn damit die Konsequenz aus den anhaltenden Verlusten und stagnierenden Reformen im Güterverkehrssegment.

Nach Informationen des Magazins „Spiegel“ soll Nikutta Ende des Monats abberufen werden. Offiziell wollte sich die Deutsche Bahn zu den Personalplänen bislang nicht äußern.

Ende einer schwierigen Sanierungsmission

Sigrid Nikutta hatte seit ihrem Amtsantritt versucht, den defizitären Güterbereich der Bahn zu restrukturieren und langfristig profitabel aufzustellen. Sie galt als pragmatische Saniererin mit klarer Strategie: mehr Automatisierung, Effizienzsteigerung im Rangierbetrieb und stärkere Digitalisierung der Logistikprozesse.

Trotz einiger Fortschritte blieb der wirtschaftliche Erfolg aus – DB Cargo schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen. 2023 lag das Minus laut Bahn-Angaben bei über 400 Millionen Euro, Tendenz weiter steigend.

Neue Bahn-Chefin setzt auf Kurswechsel

Die Entscheidung gegen Nikutta fällt offenbar unter der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla, die seit Kurzem an der Spitze des Konzerns steht. Palla hatte bereits angekündigt, „härter durchzugreifen“ und verlustreiche Unternehmensbereiche stärker zu kontrollieren.

Insider berichten, dass die Bahnführung künftig auf eine schlankere Struktur und klarere Verantwortlichkeiten setzen will – und dass Nikuttas Umbaupläne als zu langfristig und zu teuer bewertet wurden.

DB Cargo bleibt Sorgenkind der Deutschen Bahn

Die Frachttochter DB Cargo ist für den Konzern seit Jahren ein wirtschaftlicher Problemfall. Der Schienengüterverkehr kämpft mit hohen Betriebskosten, ineffizienten Prozessen, sinkender Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Lkw-Transporten und einer anhaltenden Abwanderung von Kunden.

Trotz staatlicher Unterstützung und politischer Rückendeckung – der Schienengüterverkehr gilt als zentral für die Klimaziele – gelang es der Führung bisher nicht, das Unternehmen nachhaltig in die Gewinnzone zu bringen.

Nachfolge noch offen

Wer Nikutta an der Spitze von DB Cargo ablösen wird, ist noch unklar. Branchenkreise rechnen mit einer interimistischen Lösung, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin feststeht.

Mit Nikuttas möglichem Abgang steht der Bahnkonzern erneut vor einer strategischen Weichenstellung: Soll der Güterverkehr weiterhin mit staatlicher Unterstützung restrukturiert oder stärker aufgeteilt und teilweise privatisiert werden?

Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob Evelyn Palla den Mut hat, grundlegende strukturelle Veränderungen bei DB Cargo durchzusetzen – oder ob der Konzern erneut in eine kostspielige Übergangsphase gerät.

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