Ach, wie wunderbar diplomatisch: Donald Trump – der Meister subtiler Zwischentöne – hat der Ukraine ein „Friedensangebot“ vorgelegt. Oder war es eine freundliche Erpressung mit Deadline? Denn laut Trump muss Selenskyj den 28-Punkte-Plan bis Donnerstag „mögen“. Sonst: Pech gehabt. Waffen, Geld, Unterstützung? Tja, dann eben nicht mehr.
US-Außenpolitik à la Trump: Dein Problem, Europa
Trump macht klar: Wenn Selenskyj nicht unterschreibt, ist er raus. Und Europa gleich mit. Die US-Botschaft:
„Wir haben da ein Abkommen mit Russland. Es ist vage, es ist einseitig, es bevorzugt Moskau – und ihr habt’s zu schlucken. Oder ihr kämpft allein weiter.“
Wie tröstlich! Jahrzehnte der NATO-Partnerschaft, eingetauscht gegen das neue transatlantische Motto:
„Good luck and Godspeed, Europe – you’re on your own.“
28 Punkte für den Frieden – oder zumindest für Putin
Highlights aus dem „Plan“:
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Russland soll „erwartungsgemäß“ nicht mehr einmarschieren (Punkt 3).
Klingt vertrauenswürdig. Total bindend. -
Sicherheitsgarantien für die Ukraine? Klar, irgendwo im Nebensatz, ohne Details.
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Und das Beste: Europa soll russische Gelder freigeben – weil Washington es will.
Wer braucht schon Souveränität, wenn Trump der Chef ist?
Waffen, Geld, Geheimdienste? Gibt’s nur bei guter Führung
Trump sagt im Prinzip:
„Wenn ihr brav seid, verkaufen wir euch vielleicht Waffen über ein 90-Milliarden-Dollar-Fonds. Wenn nicht – viel Spaß mit euren Drohnen.“
Immerhin: 90 % der ukrainischen Drohnen sind mittlerweile „Made in Ukraine“.
Vielleicht braucht man ja gar keine Patriots mehr – nur einen guten Akkuschrauber und etwas Optimismus?
Geheimdienstinformationen – exklusiv für gehorsame Freunde
Die USA hatten im März schon mal den Informationshahn zugedreht – zur Erziehung.
Denn ohne US-Daten können Patriot und IRIS-T nicht viel ausrichten.
Selenskyj darf sich also fragen:
„Was ist mir lieber – Autonomie oder funktionierende Luftabwehr?“
Ein Sonderangebot – jetzt mit 50 % US-Gewinnbeteiligung
Ja, richtig gelesen: Die USA möchten 50 % der Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögen, die in den Wiederaufbau der Ukraine fließen.
Was für ein großzügiger Akt der Solidarität – auf Provisionsbasis.
Der letzte Akt: Europa, übernehmen Sie!
Während Trump den Helden der Deeskalation spielt, bleiben die Europäer sprachlos zurück.
Polite rejection? Eher höflich fassungslos.
Denn: Wenn die USA sich zurückziehen, steht Europa allein gegen Putins Expansionsdrang.
Herzlichen Glückwunsch, Brüssel – Sie sind jetzt Sicherheitsmacht wider Willen.
Fazit (sarkastisch, natürlich):
Die „Witkoff-Dmitriev-Diplomatie“ könnte schon bald in die Geschichte eingehen – in eine sehr dunkle Ecke:
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Molotow-Ribbentrop brachte den Zweiten Weltkrieg.
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Jalta brachte den Kalten Krieg.
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Und Trumps Deal? Vielleicht den Anfang vom Ende der Nachkriegsordnung.
Aber hey – immerhin wird dabei niemand mehr durch „übertriebene westliche Prinzipientreue“ gestört.
So viel Pragmatismus hätte Chamberlain sich damals auch gewünscht.
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