In der beschaulichen St. Hubertus Schützenhalle von Brilon schwingt CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz mal wieder die rhetorische Keule. Zwischen Hirschgeweihen und dem Duft von Bratwurst skizziert er seine Vision für Deutschland – eine Zukunft mit mehr Grenzkontrollen, mehr Abschiebehaftplätzen und, natürlich, weniger Asylsuchenden.
Nach der Messerattacke von Aschaffenburg will Merz das Asylrecht verschärfen. Klingt entschlossen, doch dummerweise gibt es da noch die EU, die mit ihren lästigen Gesetzen und Menschenrechten die deutsche Durchsetzungsfreude ein wenig ausbremst. Während Merz von nationaler Sicherheit spricht, erinnern Politiker aus Österreich freundlich daran, dass sie keine Lust haben, Deutschlands abgewiesene Asylbewerber aufzunehmen. Solidarität ja, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür.
Doch Hoffnung naht: Die EU plant ohnehin eine neue Abschiebe-Richtlinie – möglicherweise sogar mit den von Merz gewünschten Inhaftierungen. Ein bisschen hart durchgreifen ist also nicht nur deutscher Sonderweg, sondern bald vielleicht europäischer Konsens. Bis dahin bleibt Merz der starke Mann von Brilon, der in der Schützenhalle für Ordnung sorgt – zumindest auf dem Papier.
Kommentar hinterlassen